Kooperationsprobleme und Institutionen – gemeinsame Bezugspunkte von Soziologie und ökonomischer Sozialtheorie

Die klassisch-soziologischen und die Ansätze der ökonomischen Sozialtheorie zur Erklärung von Institutionen, die in diesem Buch noch genauer rezipiert werden, haben einen gemeinsamen Ausgangspunkt in den ‚Kooperationsproblemen‘, die zwischen Individuen immer dann möglich sind, wenn man Einzelne wegen des sozialen Wandels als aus kollektiven, bindenden Werten freigesetzt betrachtet oder wenn diese Einzelnen schon von den paradigmatischen Grundlagen her als subjektive Präferenzen rational verfolgende Akteure konzipiert. Beide Male fehlt die Abstimmung pluraler Ziele und subjektiver Bestrebungen. Welcher theoretischen Strömung die Diagnose der fehlenden Wertbindung und damit der fehlenden Erwartungssicherheit über die von Einzelnen gewählten Optionen entstammt, ist für die hohe Wahrscheinlichkeit von Kooperationsproblemen gleichgültig. Deren spezifische Strukturen werden im Folgenden anhand ökonomischer Modelle erläutert, die gleichwohl theorieneutral veranschaulichen können, weshalb Festlegungen als die Bedingung der Kooperation und Koordination von Handlungen gesehen werden. Oder in anderen Worten, weshalb Institutionen die Regeln sind, die Unsicherheiten und Risiken, die dem Austausch unter zunächst noch nicht regelgebundenen Akteuren inne wohnen, vermeiden.