Blickt man von dem inzwischen erreichten soziologischen Erkenntnis- und Begriffsniveau auf zuvor geführte Auseinandersetzungen zurück, erscheint es manchmal kaum noch begreiflich, weshalb es der soziologischen Begriffsbildung oftmals so ungemein schwer fiel, bestimmte Unterscheidungen zu treffen, die heute als codifiziertes Lehrbuchwissen vorliegen. An der Diskussion des soziologischen Rollenbegriffs, der in der anthropologischen Tradition (vgl. Linton 1936) und in der struktur-funktionalen Theorie (vgl. z.B. Parsons 1951: 25, Merton 1957 und Joas 1978) zunächst als gesellschaftlich-historische Universalie grundbegrifflich eingeführt worden ist, kann dies besonders deutlich studiert werden. Hier fällt auf, zu welchen Konfusionen und langwierigen Kontroversen es geführt hat, dass lange Zeit einerseits die Gesellschaft als Mengenbegriff konzipiert worden ist, als deren Elemente einzelne Menschen angesehen worden sind, und dass andererseits begrifflich nicht ausreichend zwischen psychischen Systemen und den sozial fabrizierten Erwartungscollagen von Person und Rolle unterschieden worden ist.
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© 2009 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH
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Kranz, O. (2009). Die Kategorie der sozialen Rolle: Hybrid zwischen Lebensweltmetapher und Funktionsbezug. In: Interaktion und Organisationsberatung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91624-8_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-91624-8_6
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-16465-6
Online ISBN: 978-3-531-91624-8
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