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Männlichkeiten in Bewegung – Zur Aktualität des Konzepts der hegemonialen Männlichkeit angesichts des Wandels von Erwerbsarbeit

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Erkenntnis und Methode

In einem bislang nicht gekannten Maße erfreut sich der Mann gegenwärtig medialer Aufmerksamkeit. Folgt man dem Tenor der sich häufenden Berichterstattung in Presse, Rundfunk und Fernsehen über die Lage der Männer in der deutschen Gesellschaft, erscheint es allerdings als fraglich, ob „erfreuen“ der richtige Terminus ist. Von einem Aufstieg des weiblichen und einem Abstieg des männlichen Geschlechts berichten einschlägige Artikel und Sendungen. Der Titel des „Spiegel“ vom 23. Juni 2008 – „50 Jahre Emanzipation. Was vom Mann noch übrig ist“ – verdeutlicht dies exemplarisch. Das Titelbild zeigt einen aus der Vogelperspektive fotografierten muskulösen nackten Mann vor einer leeren weißen Wand, der den Oberkörper leicht nach vorne gebückt ängstlich nach oben in die Kamera schaut und mit beiden Händen sein Geschlechtsteil bedeckt – das einzige Insigne der Männlichkeit schützend, das ihm noch geblieben ist bzw. das die Frauen ihm gelassen haben. Ein aller sozialen Attribute von Männlichkeit entkleideter Mann – deutlicher lässt sich der Niedergang des Mannes bildlich kaum darstellen. Auch ohne die Interpretation dieser Inszenierung weiter zu führen, lässt sich feststellen, dass es schwer fällt, dieses Bild mit der Vorstellung von hegemonialer Männlichkeit zu verbinden.

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Meuser, M. (2009). Männlichkeiten in Bewegung – Zur Aktualität des Konzepts der hegemonialen Männlichkeit angesichts des Wandels von Erwerbsarbeit. In: Aulenbacher, B., Riegraf, B. (eds) Erkenntnis und Methode. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91566-1_14

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