Die von Burkhard Dietz in seinem Aufsatz über „Die interdisziplinäre ‚Westforschung’ der Weimarer Republik und NS-Zeit“ aufgestellten Thesen sollen zum Ausgangspunkt der weiteren Ausführungen zur Beteiligung von Soziologen an der Westforschung im Dritten Reich genommen werden. In Anlehnung an Willi Oberkrome erkennt Dietz eine interdisziplinäre Westforschung „als eigenständigen Bereich der Forschung“. Er spricht schließlich von dem zu untersuchenden „Phänomen eines NS-Großforschungsprojekts“, zu dem auch die Soziologie beigetragen habe (Dietz 1999: 196, 207). Im Weiteren soll also geprüft werden, ob Hinweise gefunden werden können, inwieweit Soziologen an diesem interdisziplinären Großforschungsprojekt beteiligt waren. Einer weiteren Forderung von Dietz, Erkenntnisse über die Ostforschung vergleichend heranzuziehen, kann ich mich nur anschließen, da Soziologen dort eine bemerkenswerte Rolle gespielt haben. Deren Nachkriegskarrieren verliefen zwar äußerst unterschiedlich, vielen kann aber ihre Anerkennung als Wissenschaftler nicht abgesprochen werden. Damit stellt sich sofort aber die Frage nach der Wissenschaftlichkeit ihrer Arbeiten vor 1945, so dass es wirklich wünschenswert ist, auch das Nach- und Fortwirken der Westforschung systematisch zu untersuchen.
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© 2009 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH
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Klingemann, C. (2009). Soziologen in der Westforschung während des Nationalsozialismus. In: Soziologie und Politik. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91540-1_2
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-15064-2
Online ISBN: 978-3-531-91540-1
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