In der Diskussion über das Thema „Globalisierung“ fand die Zuwanderung bisher wenig Berücksichtigung, obgleich sie eine Schlüsselrolle für diesen Prozess spielt. Ein politischer Grundwiderspruch des „Zeitalters der Globalisierung“ liegt darin, dass man zwar die weltweite Mobilität des Kapitals begrüßt, aber (Grenz-) Polizei und Militär auf Menschen hetzt, die es ihm gleichtun wollen. Die westdeutsche Migrationsgeschichte und -politik war jahrzehntelang durch ein ähnliches Paradoxon gekennzeichnet: Obwohl viele Millionen Menschen in die Bundesrepublik einwanderten – zuerst „Deutschstämmige“ aus den ehemaligen Ostgebieten und Flüchtlinge aus Osteuropa, ab Mitte der 50er-Jahre Arbeitsmigrant(inn)en aus den Mittelmeerländern und nach dem im November 1973 verhängten Anwerbestopp nur noch Familienangehörige der sog. Gastarbeiter –, wurde das Faktum der Einwanderung schlichtweg geleugnet.
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© 2009 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH
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Galtung, J. (2009). Einleitung. In: Butterwegge, C., Hentges, G. (eds) Zuwanderung im Zeichen der Globalisierung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91513-5_1
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