„Generation“ ist eine soziologische Basiskategorie, für die sich Politikwissenschaftler/innen wenig zu interessieren scheinen, obwohl die politischen Implikationen des Begriffs schon bei Karl Mannheim (1928) hervortraten. Sieht man von wenigen Außenseiter(inne)n sowie einzelnen interdisziplinär orientierten und publizistisch tätigen Fachvertreter(inne)n wie Claus Leggewie (1995) ab, behandelt die Politikwissenschaft bisher alle damit verbundenen Fragen stiefmütterlich. Nicht zufällig befinden sich unter den Autor( inn)en eines von Ulrike Jureit und Michael Wildt (2005) herausgegebenen Sammelbandes zum Thema „Generationen“ denn auch gar keine Politikwissenschaftler/innen. Selbst mit den „politischen“, zeitgenössischen und „Wohlfahrtsstaatsgenerationen“ (Leisering 2000), die ihr genuines Untersuchungsobjekt sein müssten, beschäftigt sich die Nachbardisziplin der Soziologie höchstens am Rande. Sie überlässt dieser ein zentrales Forschungsfeld und zementiert damit deren Hegemonie, die durch Herausbildung einer „Soziologie des Lebenslaufs“ (siehe Kohli 1978) bzw. einer „Soziologie der Generationen“ (vgl. dazu: Burkart/Wolf 2002) noch verstärkt wird.
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Butterwegge, C. (2009). Sozialstaat, demografischer Wandel und Generationengerechtigkeit – Betrachtungen aus der Perspektive einer kritischen Politikwissenschaft. In: Künemund, H., Szydlik, M. (eds) Generationen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91499-2_12
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