Auszug
Einer der sowohl wissenschaftlich als auch öffentlich meist diskutierten Befunde der erziehungs- und sozialwissenschaftlichen Forschung der letzten Jahre ist die anhaltende Bildungsungleichheit im deutschen Schulsystem. Der Zusammenhang von sozialer Herkunft, Schulleistung und den Bildungschancen, die Kindern und Jugendlichen in der Schule eröffnet oder verschlossen werden, ist nach wie vor stark ausgeprägt (vgl. zusammenfassend Büchner 2003; Becker/Lauterbach 2004). In der neueren Debatte um PISA, Bildungserfolg und Bildungsgerechtigkeit wird diskutiert, wie die Schule verbessert werden kann und welche Bildungsinhalte zu vermitteln sind. Auf welche Weise andere als die traditionell üblichen Formen der Kommunikation und Zusammenarbeit von Schule und Eltern dazu beitragen können, Bildungsdisparitäten konstruktiv zu begegnen, stellt dabei nur ein Randthema dar.
„Das sehe ich als ein Problem: Die Lehrer wollen es gut machen. Sie wollen sich um ‘unsere’ Kinder kümmern, egal ob sie aus Russland kommen, aus Afghanistan oder aus der Türkei. Aber sie denken nicht darüber nach, dass es nicht nur um die Kinder geht. Es geht auch um die Eltern. [...] Wenn sie die Eltern einbeziehen, wird es auch mit den Kindern besser.“ (Frau Merten, russischsprachig)
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Hawighorst, B. (2009). Perspektiven von Einwandererfamilien. In: Fürstenau, S., Gomolla, M. (eds) Migration und schulischer Wandel: Elternbeteiligung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91487-9_3
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