Auszug
Oberstufenschüler in ihrem selbstständigen Lernen zu fördern ist wahrlich keine neue Forderung an Lehrer. „Selbstständiges Lernen“ scheint zu einem pädagogischen Zauberwort geworden zu sein: Es verspricht einen Unterricht, der auf individuelle Interessen der Schüler eingeht, der dem unterschiedlichen Leistungsvermögen der Lernenden gerecht wird und der die Heranwachsenden auf die Herausforderungen von Studium und Berufswelt vorbereitet, kurz: ein Unterricht, der junge Menschen in ihrem Autonomiestreben bestärkt und unterstützt. Zugleich wissen alle Lehrer, die sich tagtäglich dieser allbekannten Forderung stellen, wie mühsam sich das pädagogische Anliegen, den Schülern mehr Selbsts tändigkeit zu gewähren, im Unterrichtsalltag der Oberstufe verwirklichen lässt. Da gilt es, dem Anspruch an Wissenschaftspropädeutik gerecht zu werden, die Vorgaben eines vollen Lehrplans zu berücksichtigen, die Klausurtermine vorausschauend in die Unterrichtsplanung einzubauen und gezielt auf die Anforderungen im Abitur vorzubereiten. Aufgrund des wissenschaftspropädeutischen Bildungsauftrags und der gegebenen Rahmenbedingungen scheint es in der Oberstufe schwieriger als in der Unter- und Mittelstufe zu sein, Schülern selbstständiges Arbeiten zu ermöglichen, selbst wenn viele Lehrer von dessen hoher Relevanz überzeugt sind und in ihrem Methodenrepertoire über geeignete Arbeitsformen verfügen.
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Literatur
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Bosse, D., Müller, H. (2009). Selbstständiges Lernen in der gymnasialen Oberstufe fördern durch Lehrerteamarbeit. In: Bosse, D. (eds) Gymnasiale Bildung zwischen Kompetenzorientierung und Kulturarbeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91485-5_15
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