Auszug
Wissenschaft und Kunst unterscheiden sich von einander durch ihre grundlegenden Prämissen: Kunst beruht auf der Prämisse der Einzigartigkeit jedes Werkes, Wissenschaft auf der Prämisse der Wiederholbarkeit. „Wissenschaft ist Wiederholung, verfeinert zu beobachteter Regelmäßigkeit, aufbewahrt in Stereotypen“ (Horkheimer/ Adorno, zitiert nach Gronemeyer 2000: 11). Kunst sichert die Einzigartigkeit durch Echtheitszertifikate und die Bekämpfung von Plagiaten. Wissenschaft sichert die Wiederholbarkeit durch Methoden. Methoden gelten als „Charakteristikum für die wissenschaftlichen Verfahren und damit ⋯ als Kennzeichen der Wissenschaften selbst“ (Lorenz 2004: 876). Die Kompetenz zur Bereitstellung von Methoden zur Theoriegenerierung liegt bei der Wissenschaftstheorie (vgl. a.a.O.; vgl. auch Seifert 1992). Die Einzelwissenschaften benötigen unterhalb der erkenntnistheoretischen Ebene weitere Methoden an der Schnittstelle von Theorie und Praxis. In Abgrenzung, nicht in Polarisierung zur Theorie ist Praxis „um gelingendes Leben bemühtes Handeln“ (Demmerling 2004: 336). Als solches steht Praxis „in enger Beziehung zum phänomenologischen Begriff der Lebenswelt“ (a.a.O.: 337).
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Literatur
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© 2009 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Michel-Schwartze, B. (2009). Einführung in die Thematik: Methodenverständnis und Handlungsrationalitäten. In: Michel-Schwartze, B. (eds) Methodenbuch Soziale Arbeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91453-4_1
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