Auszug
Die Beschäftigung mit der Frage der demografischen Entwicklung ist gesellschafts- und kulturpolitisch nicht ganz leicht. Über die Interpretation und Bewertung der Fakten und Prognosen streiten sich die „Gelehrten“ auch heute noch, ideologische Grabenkämpfe eingeschlossen, und ist diese Hürde genommen, bleibt immer noch die skeptische bis defätistische Haltung: Was kann Kulturpolitik schon daran ändern? Man gerät leicht in Gefahr, in bereit liegende Fallen zu treten. Da ist etwa die Konservativismusfalle, die jene gerne aufstellen, die das Thema Demografie nur im Zusammenhang mit nationalsozialistischer Mutterkreuzideologie sehen können. Andererseits ist aber auch vor der Alarmismusfalle zu warnen, in die man durchaus geraten kann, wenn man allzu stark die negativen Folgen des demografischen Wandels betont. Denn zunächst ist vor die Klammer zu ziehen, dass die Tatsache, dass die Menschen heute — zumindest in den wohlhabenden Staaten — älter werden und länger gesund bleiben, ein gesellschaftlicher Fortschritt ist. Viele Menschen können ihn erleben und genießen.
Teile des Beitrages von Herrn Dr. Norbert Sievers sind bereits verüffentlicht in: Wolfgang Hippe/Norbert Sievers (2006): Kultur und Alter. Kulturangebote im demografischen Wandel, herausgegeben vom NRW KULTURsekretariat, Essen.
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Sievers, N. (2009). Herausforderungen und Handlungsoptionen für die Kulturpolitik angesichts des demografischen Wandels. In: Körner, J. (eds) Demografischer Wandel und Kultur. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91445-9_4
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