Zusammenfassung
Ein kulturkritischer Beobachter, aus den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts abrupt in unsere Zeit versetzt, wäre nicht wenig erstaunt über die Gepflogenheiten sozialer Selbstbehauptung in den Arbeitswelten der Gegenwart. Verwundert würde er zunächst zur Kenntnis nehmen, dass die Sprache von Wettbewerb und Markt das berufliche Leben im modernen Kapitalismus der Gegenwart fast völlig bestimmt und dass im Kampf um Anerkennung Bildungsinvestitionen und handwerkliches Können dem Streben nach schnellem Erfolg zunehmend untergeordnet werden. Bemerkenswert würde dem Betrachter auch erscheinen, dass selbst die akademischen Berufsstände, die einst auf der Legitimitätsgrundlage professioneller Selbstregulation einen Gegenpol zur reinen Marktlogik bildeten, heute einem zunehmenden Wettbewerbs- und Rentabilitätsdruck ausgesetzt sind: Davon zeugen Exzellenzwettbewerbe, Evaluationen und Qualitätswettbewerbe in Wissenschaft, Medizin und Bildung.
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Literatur
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© 2009 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Koppetsch, C. (2009). Zur Inszenierung spektakulärer Ungleichheiten. In: Willems, H. (eds) Theatralisierung der Gesellschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91442-8_27
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