Auszug
Jede Zweierbeziehung endet, spätestens mit dem Tod einer der beiden Beziehungspersonen. Wenn aber von einer Auflösung einer Zweierbeziehung die Rede ist, dann ist im Regelfall — und so auch hier im Weiteren — nicht das „natürliche“ Ende im Blick, sondern eine Beendigung durch Willensakt.65 Stark angestiegene Scheidungszahlen — in Deutschland wird „mehr als jede dritte Ehe“ (Emmerling 2002; Sardon/Robertson 2004), in den USA gar jede zweite wieder geschieden — haben dazu beigetragen, dass Scheidungen verstärkt ins Zentrum wissenschaftlicher Aufmerksamkeit gerückt sind. Die Anzahl von Forschungsprojekten, Büchern und Artikeln zu diesem Thema in Fachzeitschriften ist sprunghaft angestiegen.
Diese Beschränkung habe ich gewählt, da — trotz bestehender Gemeinsamkeiten — es nicht möglich erscheint, beide Beendigungsformen parallel darzustellen. Eine Beendigung durch einen Willensakt ist im wesentlichen eine Reaktion auf einen subjektiv wahrgenommenen Zustand der Beziehung, während der Tod — die Fälle der Tötung durch den Beziehungspartner bzw. die Beziehungspartnerin ausgenommen — ein von außen auf die Beziehung zukommender „Schicksalsschlag“ ist. Zur Ver-witwung vgl. als Überblick: Bojanovsky 1986; Shamgar-Handelman 1989; Worden 1987; Harvey/ Hansen 2000.
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Literatur zur Vertiefung
Coleman, Fincham Marilyn/Lawrence Ganong/ Kim Leon (2006), Divorce and Postdivorce Relationships. In: A. L. Vangelisti / D. Perlmann (Hg.), The Cambridge Handbook of Personal Relationships. Cambridge: 157–173
Vaughan, Diane (1988), Wenn Liebe keine Zukunft mehr hat. Reinbek: owohlt (orig. 1986)
Klein, Thomas/Johannes Kopp (Hg.) (1999), Scheidungsursachen aus soziologischer Sicht. Würzburg: Ergon
Walper, Sabine/Mari Krey (2008), Familienbeziehungen nach Trennungen. In: K. Lenz / F. Nestmann (Hg.), Handbuch Persönliche Beziehung. Weinheim: 715–746
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(2009). Auflösungsphase von Zweierbeziehungen. In: Soziologie der Zweierbeziehung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91439-8_9
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