Auszug
In der modernen Welt erheben nahezu alle Menschen, ausgesprochen oder nicht, den Anspruch, über die politischen Angelegenheiten, also das, was für sie verbindlich gelten soll, auch selber mit entscheiden zu können. Nachdem die historisch älteren Argumente der politischen Legitimation aus Überlieferung oder aus Religion, wonach es für einzelne Menschen einen privilegierten Zugang zur Erkenntnis und Herrschaftsbefugnis gibt, ihre Glaubwürdigkeit eingebüßt haben, gelingt es Autokraten, die nach der Ausübung von Macht ohne Zustimmung der Entscheidungsbetroffenen trachten, nur noch unter besonderen Umständen, Zustimmung zu finden. Das universalistische Gleichheitsargument, wonach in öffentlichen Angelegenheiten kein Mensch von Hause aus über andere entscheidungsbefugt sein kann, leuchtet in der Gegenwart unter normalen Umständen den allermeisten Menschen am meisten ein.
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Weiter führende Literatur
Eisenstadt, Shmuel N./ Opolka, Uwe 2005: Paradoxien der Demokratie. Humanities Online.
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© 2009 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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(2009). Paradoxien der Demokratie. In: Was ist Demokratie?. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91434-3_32
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-15488-6
Online ISBN: 978-3-531-91434-3
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