Stabilisierung lokaler Austauschnetzwerke: Die Mikroperspektive

Auszug

Das vorhergehende Kapitel befasste sich mit den Überlebensaussichten und Erfolgspotenzialen der Tauschringe und widmete sich hierbei vor allem dem Einfluss der Gründer-, Organisations- und Umfeldmerkmale. Für den langfristigen Fortbestand der Zusammenschlüsse ist es zudem erforderlich, dass die Tauschbeziehungen in diesen Arrangements ordnungsgemäß und für beide Tauschpartner zufrieden stellend abgewickelt werden. Enttäuschte Akteure ziehen sich ansonsten aus dem aktiven Tauschgeschehen zurück oder verlassen das System sogar. Doch wie kann in einem marktfernen Kontext, der jeglicher Absicherung durch monetäre Anreize und rechtskräftige Verträge entbehrt, eine ausreichende Vertrauensbasis unter den Akteuren geschaffen werden? Wie können die Tauschbeziehungen stabilisiert werden? Gerade in der informellen Ökonomie sind zwischen den Akteuren häufig enge Beziehungen gegeben — sie werden durch ein Gefühl der bounded solidarity geeint. Dieses Netzwerk ist für die Entstehung von Normen, Sozialkapital und verschiedenen Formen der wechselseitigen Kooperation essenziell (Light, D. 2004). Die Untersuchungen zum Transaktionsmanagement der Tauschringteilnehmer basieren in theoretischer Hinsicht vor allem auf den Konzepten der sozialen Einbettung und des Sozialkapitals.