Zusammenfassung
Mitte der 1980er Jahre bot ich gemeinsam mit anderen Frauen aus der westdeutschen Frauenbewegung Kurse mit Titeln wie „Typisch Frau“, „Schreiben befreit!?“ oder „ Frauen aktuell“ an der Volkshochschule einer mittelgroßen norddeutschen Stadt an. Es waren Angebote „von Frauen für Frauen“ und sie waren kostenlos, weil sie als politische Bildung anerkannt wurden — eine Tatsache, die wir dem Durchsetzungsvermögen der zuständigen hauptamtlichen Referentin der Volkshochschule zu verdanken hatten. Allen Ausschreibungen gemeinsam war die Überzeugung, dass Frauen an kollektive Erfahrungen anknüpfen, ihre benachteiligte Lebenslage erkennen, gemeinsam bekämpfen und eine eigene, bislang verdrängte und entwertete Kultur entfalten können — eine Prämisse der Frauenbildungsbewegung, die später als affirmative Konstruktion eines „feministischen Wir“ entlarvt werden sollte (Kaschuba 2004: 62–63; Bereswill 1997).
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Literatur
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© 2009 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Bereswill, M. (2009). Feministische Kritik oder Genderkompetenz? Das Beispiel Gender Training. In: Löw, M. (eds) Geschlecht und Macht. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91395-7_8
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