Auszug
Praxisforschung, verstanden als eine theoretisch geleitete und sich empirisch vergewissernde Tätigkeit, die Praxis analysiert, kritisiert, mit konzeptionellen Vorschlägen anregt und evaluiert, ist konstitutiv für die Gestaltung von Kinder-und Jugendhilfe. Dies gilt ganz besonders für die Träger der öffentlichen Jugendhilfe, die nach § 79 SGB VIII die Gesamtverantwortung für die Kinder- und Jugendhilfe eines Stadt- oder Landkreises innehaben. Die gesetzlich hoch ansprüchlich normierte Gesamt- und Letztverantwortung der Jugendämter und ihrer Mitarbeiter/innen für das breite Aufgabenspektrum von der Kindertagespflege über die Familienbildung, die Erziehungsberatung und die Jugendarbeit bis zu den Hilfen zur Erziehung, vom Kinderschutz über die Mitwirkungsaufgaben bei den Familien- und Jugendgerichten bis zum Bereich Beistandschaften, Pflegschaften, Vormundschaften ist insofern zwingend verwiesen auf Akteure, die sich jenseits des operativen Geschäfts mit Fragen der Statistik, mit qualitativen Entwicklungen, mit konzeptionell Neuem und Planungs- und Evaluationsaufgaben beschäftigen können.
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Literatur
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Trede, W. (2009). Praxisforschung und ihre Bedeutung für die Praxisentwicklung in der Kinder- und Jugendhilfe aus der Sicht öffentlicher Träger. In: Maykus, S. (eds) Praxisforschung in der Kinder- und Jugendhilfe. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91394-0_7
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