Auszug
In den 1990er Jahren war es die Strategie des Gender Mainstreaming, die Bewegung in die schwerfällig gewordene gleichstellungspolitische Debatte in Deutschland gebracht und eine kontroverse Diskussion ausgelöst hatte (vgl. Nohr/Veth 2002). Neue Akteurinnen und Akteure kamen ins Spiel, und während Gender Mainstreaming als Top-down-Strategie für die einen genau die Durchsetzungskraft mit sich brachte, an der es den bisherigen Gleichstellungspolitiken gemangelt hatte, warnten andere vor dem damit verbundenen Verlust an Definitionsmacht auf Seiten derjenigen, die sich bisher für Gleichstellung engagierten und/oder zuständig waren. Vor allem aus der Perspektive der Geschlechterforschung wurde die Strategie des Gender Mainstreaming als nicht radikal genug kritisiert: Damit werde hinter die Erkenntnisse aktueller gendertheoretischer Debatten zurückgefallen (vgl. Wetterer 2002) und die Intentionen einer gesellschaftskritischen Gleichstellungspolitik würden unterlaufen (vgl. Klinger 2005).
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Literatur
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Andresen, S., Koreuber, M. (2009). Gender und Diversity: Albtraum oder Traumpaar? Eine Einführung. In: Andresen, S., Koreuber, M., Lüdke, D. (eds) Gender und Diversity: Albtraum oder Traumpaar?. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91387-2_3
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