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Untersuchungsdesign

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Book cover Junge Migranten online
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Auszug

Die Kapitelfolge des vorliegenden Werkes stimmt nicht mit der Chronologie der empirischen Untersuchung überein. Meine theoretisch-konzeptionellen Ausführungen in Kapitel 1 sind teils erst Ergebnis eines im Verlauf der Forschungsarbeit stattgefundenen Wechselspiels von Datenanalyse und theoretischer Interpretation. So ist insbesondere die Erkenntnis des Zusammenhangs, in dem die Mehrfachzugehörigkeit von jungen Migranten mit ihrer Suche nach Anerkennung in den natio-ethno-kulturellen Hybridumgebungen des Internets steht, erst im Zuge der Datenauswertung entstanden. Zu Beginn der Untersuchung stand also nicht etwa die Fokussierung auf die Konzepte von Zugehörigkeit und Anerkennung im Zentrum bzw. die recht konkrete Überlegung, welche sozialräumliche Rahmung sich junge türkische Migranten im Internet geben, die ihnen ermöglicht, ihre „prekäre“ Zugehörigkeit und die damit verbundenen Anerkennungsprobleme zu verarbeiten oder diese in die eine oder andere Richtung auszuhandeln. Vielmehr habe ich mich zunächst auf die deutlich abstraktere Frage konzentriert, wie sich türkische Migrantenjugendliche Online-Communities für ihren Identitätsbildungsprozess erschließen. Um dieser zwar durch theoretische Vorannahmen beeinflussten, aber insgesamt ‚offenen’ Fragestellung mit explorativem Anspruch in methodischer Hinsicht gerecht werden zu können — sie begründet sich nicht zuletzt durch die gegenwärtig noch schmale Forschungslage zum Thema, wie bereits deutlich werden sollte —, musste das Untersuchungsdesign auf einem Vorgehen beruhen, in dem

  1. a)

    die Stichprobenauswahl durchaus anhand von theoretisch relevanten Merkmalskombinationen erfolgen kann, weil ja generell für die Aufwachsbedingungen von jungen (türkischen) Migranten orientierende Annahmen zur Verfügung standen und genutzt wurden,

  2. b)

    durch die Erhebungsmethode gewährleistet wird, einen möglichst umfassenden Zugang zur Erfahrungswelt der jungen Migranten zu erhalten, mithin also die für das Identitätsthema relevante Frage beantwortet werden kann, wie das Subjekt seine Lebenswelt versteht, welche subjektiven Bedeutungskonstellationen es mit ihr verbindet,

  3. c)

    die Auswertungsmethode jenseits der Hypothesenüberprüfung angesiedelt ist und nicht auf ein bereits bestehendes, aus der Theorie abgeleitetes Kategoriensystem zur Analyse des Datenmaterials angewiesen ist, eine Methode also, die stärker am empirischen Material ausgerichtet ist als etwa das Verfahren der qualitativen Inhaltsanalyse, welches Mayring (2000) vorschlägt.

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© 2009 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden

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(2009). Untersuchungsdesign. In: Junge Migranten online. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91384-1_4

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-91384-1_4

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-16151-8

  • Online ISBN: 978-3-531-91384-1

  • eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)

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