Auszug
Anleger bewegen sich in einem komplexen, ständig wandelnden Umfeld, was nicht unerhebliche Anforderungen an ihre Lern- und Veränderungsfähigkeit stellt. In den folgenden Kapiteln beschreibe ich zunächst die Aufgaben und Kompetenzen von Anlegern, danach unterschiedliche Lernwege, die ein Anleger gehen kann.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
o
Zitiert nach Bröckling (2007: 7f).
Siehe hierzu Baecker (1991: 8).
Foucault (1993: 24ff) beschreibt die Selbstsorge als Möglichkeit eines lebenslangen Prozesses der Arbeit an sich selbst; Assheuer (2005: 8) sieht das Ganze eher negativ und bezeichnet die damit verbundene Übertragung von Lebensrisiken als „Privatisierung des Schicksals“.
Befragt wurden von Infratest insgesamt 1.032 Personen, die 35 Fragen aus fünf Wissensfeldern des Finanzbereichs zu beantworten hatten. Besonders schlecht abgeschnitten haben hierbei Frauen und bildungsferne Personen, junge Erwachsene und die Bezieher geringer Haushaltseinkommen; siehe hierzu Commerzbank (2003: 20ff und 2004), Rohwetter (2003) und Stuhr (2003).
Befragt wurden von Infratest 2.002 zufällig ausgewählte Personen der Geburtsjahrgänge 1952–1972 und in einer Folgeuntersuchung im Jahr 2003 1.380 Personen; siehe hierzu im Detail Leinert (2004).
Befragt wurden hierbei im März 2008 von TNS Infratest mittels computerunterstützten Telefoninterviews 1.000 Personen über 18 Jahren; veröffentlicht wurden die Ergebnisse von AXA (2008), sowie vom Magazin Finanzen — Markt & Meinung (2008).
Siehe hierzu im Detail Häcker (2007: 3).
Kunde und Berater tun, wie Jungermann & Belting (2004: 252) dies beschreiben, dabei so, als ob sie einander verstehen und das Gespräch so verlaufe, wie es eigentlich verlaufen sollte, wobei beide wissen, dass dem nicht so ist, diese Fiktion aber, um eine Beeinträchtigung oder gar Scheitern zu vermeiden, bewusst aufrecht erhalten.
Siehe hierzu z.B. Neuberger (1989) sowie in genereller Form Boltanski & Chiapello (2003).
Siehe hierzu und zu den folgenden Ausführungen Schleim (2005, 2006 und 2008), Schleim & Walter (2007), Geipel (2008: 25ff) sowie in allgemeiner Form Virilio (1994: 108–144).
Da die Informationsveranstaltungen der Banken und Finanzdienstleister zumeist interessengeleitet sind und vor allem den Zweck haben, zusätzlichen Umsatz zu generieren, wäre es wichtig, dass sich Volkshochschulen, Verbraucherverbände sowie staatliche bzw. kommunale Einrichtungen verstärkt um die Durchführung von neutralen Informations-und Weiterbildungsveranstaltungen für Anleger bemühen. Außerdem sollte, wie Häcker (2007: 5) vorschlägt, die Bildung in finanziellen Angelegenheiten an Schulen verstärkt werden, wobei fraglich ist, ob das dabei vermittelte Wissen noch präsent und aktuell ist, wenn es viele Jahre später gebraucht wird. Siehe hierzu auch Brost & Rohwetter (2005) und die weiterführenden Informationsangebote bei Häcker (2007a), auf der Website des iff-Institut für Finanzdienstleistungen e.V. (www.iff-hh.de und www.finanzielle-allgemeinbildung.de) und des Bundesverbandes Verbraucherzentrale (www.verbraucherbildung.de).
Siehe hierzu Bröckling (2007) sowie Illouz (2007).
Positive Beispiele für diese Art sind die Veröffentlichungen von Bernstein (2002 und 2006), Malkiel (2000) und Weber et al. (2007).
Siehe hierzu beispielsweise die von Weber et al. (2007: 15ff) formulierten acht Kernaussagen bzw. Prinzipien für eine „größtmögliche Wirkung in punkto Geldanlage“.
Siehe hierzu im Detail Schuster (2001).
Zitiert nach Schellenberger (2000: 154), der dies merkwürdigerweise als „kryptische“, also schwer verständliche oder sinnlose Antwort bezeichnet.
Siehe hierzu im Detail Wahren (1996: 15ff).
Siehe hierzu auch Beck (2008: 77) sowie Wahren (1996: 147ff).
Siehe hierzu Peterson (2007: 297ff), Zweig (2007: 134) sowie Beck (2008: 184).
In Frage kommen hier z.B. psychologisch geschulte bzw. als Coach ausgebildete Bank-und Vermögensberater, die man in der Praxis jedoch selten finden wird (siehe hierzu Jungermann & Belting, 2004: 250f und 255) sowie mit finanziellen Angelegenheiten vertraute Psychologen und Sozialpsychologen, die man in der Praxis ebenfalls selten findet. Vielleicht ist diese Veröffentlichung auch ein Anstoß, dass man sich verstärkt um die Qualifizierung solcher Personen bemüht. In diesem Zusammenhang wäre auch zu überlegen, in welcher Form, in welchem Umfang und in welcher Art der Staat eine unabhängige, coachende Finanzbegleitung, wie dies Shiller (2008: 115ff) im Rahmen seiner Überlegungen zur „Financial Democracy“ vorschlägt, unterstützen, unter Umständen auch subventionieren könnte.
In den Fällen, in denen dieses Fremd-Coaching nicht möglich ist, könnten ein die Eigeninitiative mobilisierendes Selbst-Coaching (siehe hierzu Wahren, 1997 und 2005) sowie Gespräche mit Gleichgesinnten, wie man sie z.B. in guten Anleger-und Aktionärsclubs pflegt, hilfreich sein.
Rights and permissions
Copyright information
© 2009 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
(2009). Der lernende, sich weiterentwickelnde Anleger. In: Anlegerpsychologie. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91374-2_10
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-91374-2_10
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-16130-3
Online ISBN: 978-3-531-91374-2
eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)