Auszug
Innovatorische Qualifikationen begründen die Fähigkeit der Arbeitenden, ihre Arbeitsbedingungen nach ihren Interessen selbst zu gestalten; sie geben den Arbeitenden die vielfaltig behinderte und eingeschränkte Möglichkeit, als Subjekte ihrer Arbeit zu agieren. Nach unseren Forschungsergebnissen verfügen alle Beschäftigten gleich welcher fachlichen Qualifikation und völlig unabhängig von ihrem Ausbildungsstand über ein Potential innovatorischer Qualifikationen. Sie finden sich beim hochqualifizierten Angestellten mit akademischer Ausbildung ebenso wie beim (sogenannt) ungelernten Arbeiter, der über keine formale Ausbildung verfügt: Immer ist das Interesse vorhanden, Subjekt seiner Arbeit zu sein.
Es wäre zutreffender, von unqualifizierten Arbeitsbedingungen zu sprechen, die die Entfaltung fachlicher und innovatorischer Qualifikationen der Arbeitenden behindern, als von unqualifizierten (ungelernten) Arbeitern.
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© 2009 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Fricke, W. (2009). Innovatorische Qualifikationen. Ihre Entfaltung und Anwendung im Prozess des Lernens und Handelns in Arbeitssituationen. In: Bolder, A., Dobischat, R. (eds) Eigen-Sinn und Widerstand. Bildung und Arbeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91365-0_12
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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