Auszug
Regieren und Opponieren sind über Medien transportierte, kommunikative Akte. Die Handlungsspielräume des Regierens haben sich in der Mediendemokratie verändert. Medienkompetenz einer Regierung gilt heute als politischer Machtfaktor. Politische Akteure ringen dabei um die Zustimmung und Unterstützung des Publikums. Sie konkurrieren um die zentrale Machtressource in einer Demokratie: Legitimation. Öffentliche Auseinandersetzungen sind Wettkämpfe um Meinungsführerschaften, Deutungshoheiten und Definitionen: „Wer die Dinge benennt, beherrscht sie. Definitionen schaffen Realitäten.“ Der Begriff der Mediendemokratie zielt auf die Funktionslogiken, Kausalitäten und Rahmenbedingungen des Konkurrenzkampfes um öffentliche Legitimation. Die Medien selbst spielen dabei keinesfalls nur die Rolle neutraler Berichterstatter. Sie sind politische Akteure. Sie beeinflussen die politische Agenda, verstärken Stimmungen und wirken, wie Parteien und Verbände, an der politischen Meinungsbildung mit: „Sie üben selbstbestimmt Macht aus.“ Allmächtig sind sie freilich nicht.
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Literatur
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Vgl. Mertes, Michael (2003): Bundeskanzleramt und Bundespresseamt. Das Informations-und Konununikationsmanagement der Regierungszentrale, in: Hirscher, Gerhard/ Korte, Karl-Rudolf (Hrsg.): Information und Entscheidung. Das Kommunikationsmanagement der politischen Führung, Wiesbaden, S. 52–78.
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(2009). Mediendemokratie. In: Politikberatung im Innenhof der Macht. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91355-1_8
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