Auszug
Im vorangegangenen Unterkapitel standen die individuellen Aufgaben und Arbeitsweisen der einzelnen Berater im Vordergrund. Aus ihrer systeminternen Handlungsexpertise wurden fallübergreifende Funktionen der Politikberatung von innen für das Politikmanagement von Ministerpräsidenten destilliert. Durch den punktuellen Rückgriff auf ihre feldinterne Reflexionsexpertise konnten zudem Handlungsressourcen für persönliche Berater herausgearbeitet und bereits Hinweise auf ihren Einfluss gegeben werden. Dieser Aspekt wird im folgenden Unterkapitel vertieft und abschließend systematisiert. Die Analyse richtet sich auf den Einfluss von persönlichen Beratern, sowohl im Hinblick auf die Entscheidungsfindung des Ministerpräsidenten als auch im Hinblick auf das Handeln und die Performanz der gesamten Regierungsformation. Dabei soll zwischen dem individuellen Einfluss einzelner Berater und dem kollektiven Einfluss des Beraterzirkels unterschieden werden.
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Literatur
Volker Halsch, Interview vom 4.10.2005.
So war z. B. Höppners „kleines grünes Buch“ unter seinen Beratern gefürchtet. „Darin hatte er sich alle Arbeitsaufträge notiert, die er zu verteilen gedachte. Das konnten schon mal zwanzig auf einmal sein, deren Sinn sich auch auf den zweiten Blick nicht immer entdecken ließ. Also mussten wir ihm das eine oder andere auch mal wieder ausreden. Das ging meistens 50/50 aus.“ Christian Sundermann, Interview vom 17.8.2006.
Lothar Tautz, Interview vom 22.5.2006.
Michael Sagurna, Interview vom 29.8.2006.
Hilmer Werdermann, Interview vom 3.7.2006.
Hans-Jürgen Fink, Interview vom 25.1.2007
Vgl. grundsätzlich dazu Scharpf (2000), S. 94; Tils, Ralf (2005): Politische Strategieanalyse. Konzeptionelle Grundlagen und Anwendung in der Umwelt-und Nachhaitigkeitspolitik, Wiesbaden, S. 87–100; Reinermann, Heinrich (2004): Zum Einsatz von Verfahren und Werkzeugen der Entscheidungsunterstützung. Eine kritische Betrachtung, in: Fisch, Rudolf/Beck, Dieter (Hrsg.): Komplexitätsmanagement. Methoden zum Umgang mit komplexen Aufgabenstellungen in Wirtschaft, Regierung und Verwaltung, Wiesbaden, S. 107–118.
Vgl. Erich Stather, Interview vom 11.9.2005.
Bertram Hilgen, Interview vom 7.3.2006.
Volker Halsch, Interview vom 4.10.2005.
Jochen Suchan, Interview vom 18.11.2005.
Jochen Suchan, Interview vom 18.11.2005.
Klaus-Peter Schmidt-Deguelle, Interview vom 5.1.2006; Allerdings war der neue Regierungssprecher doch überrascht, wie groß die internen Probleme gewesen waren. Jochen Suchan erinnert sich: „Ein halbes Jahr später [nach dessen Rekrutierung im Februar 1994/TG] hat er mich gefragt: ‘Warum hast Du mir eigentlich nicht gesagt, was hier wirklich los war?’ Da hab ich etwas lapidar geantwortet: ‘Och, ich dachte, Du hättest das gewusst.’“ Jochen Suchan, Interview vom 18.11.2005.
Jochen Suchan, Interview vom 18.11.2005.
Volker Halsch, Interview vom 4.10.2005.
Jochen Suchan, Interview vom 18.11.2005.
Andrea Ypsilanti, Interview vom 7.1.2006.
Andrea Ypsilanti, Interview vom 7.1.2006.
Jochen Suchan, Interview vom 18.11.2005.
Armin Clauss, Interview vom 20.1.2006.
Christian Sundermann, Interview vom 17.8.2006.
Vgl. Lothar Tautz, Interview vom 22.5.2006.
Niels Jonas, Interview vom 15.5.2006. Dabei waren Westdeutsche in Höppners „kleinen Runde“ eigentlich in der Mehrheit (Kapitel IV.1). Doch RS Franz Stänner oder Büroleiter Christian Sundermann galten, wie schon zuvor Wolfgang Gerhards, in Fraktion und Partei als „assimiliert“.
Vgl. dazu auch Höppner (2003), S. 79–83.
Rüdiger Fikentscher, Interview vom 2.5.2006.
Niels Jonas, Interview vom 15.5.2006.
Hilmer Werdermann, Interview vom 3.7.2006.
Rüdiger Fikentscher, Interview vom 2.5.2006.
Vgl. Wolfgang Gerhards, Interview vom 4.5.2006.
Christian Sundermann, Interview vom 17.8.2006.
Vgl. Franz Stanner, Interview vom 2.6.2006.
Franz Stänner, Interview vom 2.6.2006.
Vgl. Michael Sagurna, Interview vom 29.8.2006; Thomas Rechentin, Interview vom 5.10.2006; Günter Meyer, Interview vom 1.7.2006. Dass der letzte sächsische Ministerpräsident, dem man den Beinamen „König“ gegeben hatte, NS-Gauleiter Martin Mutschmann gewesen war, erklärt u. a. Biedenkopfs Verärgerung über diese Namenskreation.
Das gilt auch für solche Regierungen, die von einer absoluten Parlamentsmehrheit getragen wurden. Vgl. zur Kontrastierung Kießling (2004); Korte/ Florack/ Grunden (2006), S. 124–219.
Vgl. Günter Meyer, Interview vom 1.7.2006.
Fritz Hähle, Interview vom 23.1.2007.
Vgl. Fritz Hähle, Interview vom 23.1.2007.
Thomas Rechentin, Interview vom 5.10.2006.
Günter Meyer, Interview vom 1.7.2006.
Michael Sagurna, Interview vom 29.8.2006.
Günter Meyer, Interview vom 1.7.2006.
Günter Meyer, Interview vom 1.7.2006.
Michael Sagurna, Interview vom 29.8.2006.
Michael Sagurna, Interview vom 29.8.2006. Er fährt fort: „Ein gutes Verhältnis zum CdS ist unabdingbar, aber Sie müssen auch ein gutes Verhältnis zum Vorzimmer haben. Auch wenn Sie grundsätzlich jederzeit Zugang zum MP haben (und den sollte jeder Regierungssprecher haben), müssen Sie trotzdem immer erst die Mitarbeiter im Vorzimmerfragen: ‘Was macht er? Telefoniert er?’ — ‘Er schreibt an seiner Rede.’ — ‘Wie lange schon?’ Sie müssen mit dem Büro-Personal die Wichtigkeit ihres Anliegens klären. Beratung darf niemals dazu führen, dass Sie ihm die Zeit stehlen, auch wenn er selbst das vielleicht gar nicht merken würde. Er hat vielleicht sogar Lust auf ein Schwätzchen oder will mal ein paar philosophische Überlegungen austauschen. Dann müssen Sie ihn vor ihm selbst schützen. Ich habe schon mal geflunkert und gesagt: ‘Herr Ministerpräsident, es tut mit leid, aber ich habe noch einen dringenden Termin.’ Wenn Sie das nicht machen, passiert immer folgendes: Sie gehen raus, und drei Damen gucken Sie ganz böse an, weil Terminverschiebungen immer Überstunden bedeuten oder Dinge nicht mehr geklärt werden können, die noch hätten geklärt werden müssen. Darauf zu achten ist auch deshalb so wichtig, weil das Vorzimmer dann weiß: ‘Den Sagurna kann man jederzeit reinlassen, weil der bald von alleine wieder geht.’“
Günter Meyer, Interview vom 1.7.2006.
Vgl. Dörner (2003), S. 128.
Vgl. Körte (1998), S. 463–468.
Günter Meyer, Interview vom 1.7.2006.
Vgl. Thomas Rechentin, Interview vom 5.10.2006.
Vgl. Günter Meyer, Interview vom 1.7.2006.
Das war aber nicht der Fall. Meyer sollte dabei helfen, eine plausible Argumentation für die kritisierte Bewirtschaftung der Dienstvilla zu entwerfen. Vgl. Günter Meyer, Interview vom 1.7.2006.
Günter Meyer, Interview vom 1.7.2006.
Günter Meyer, Interview vom 1.7.2006.
Vgl. grundsätzlich dazu Sabatier, Paul A. (1993): Advocacy-Koalitionen. Policy-Wandel und Policy-Lernen. Eine Alternative zur Phasenheuristik, in: Héritier, Adrienne (Hrsg.): Policy-Analysis. Kritik und Neuorientierung, Opladen, S. 116–149; Kingdon, John W. (2003): Agendas, Alternatives and Public Policies, 2. Aufl., New York u. a.
Vgl. zur Bedeutung der politischen „Großwetterlage“ auch Burns, James MacGregor (2003): Transforming Leadership: The Pursuit of Happiness, New York.
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(2009). Einfluss und Binnenkommunikation. In: Politikberatung im Innenhof der Macht. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91355-1_15
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