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Medien, Politik, Ökonomie

Medien als Schnittstelle politischer und ökonomischer Strukturen oder: Eine akteurs- und institutionentheoretische Einordnungen der Massenmedien.

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Auszug

Medien sind potentielle physische Informationsträger. Die Begriffe Medien und Massenmedien werden regelmäßig auf die Herausgeber faktischer Informationsträger eingeengt, die in Massenproduktion hergestellt werden: darunter fallen im Wesentlichen Redaktionen von Druckerzeugnissen und Rundfunksendungen. Dem werden wir folgen. Massenmedien sind also Einrichtungen der Gesellschaft, die sich zur Verbreitung von Kommunikation technischer Mittel der Vervielfältigung bedienen (so z.B. Luhmann 1996). Weitere Merkmale von Massenmedien sind die große Zahl und relative Unbestimmtheit ihrer Adressaten und das Nichtvorhandensein von Interaktionsmöglichkeiten zwischen Sender und Empfänger —„Interaktion wird durch Zwischenschaltung von Technik ausgeschlossen“ (Luhmann 1996: 11). Ebenfalls bei Luhmann finden wir die sinnvolle Unterteilung in drei Programmbereiche: Nachrichten, Werbung und Unterhaltung.21

Im üblichen Sprachgebrauch werden auch Organisationen, die Medien herstellen, als Medien bezeichnet. Um unsere Begriffe präzise zu halten, werden wir das vermeiden und stattdessen diese Organisationen als Medienunternehmen bezeichnen.

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Literatur

  1. Medialisierung meint die „Prägung der von Massenmedien berichteten Inhalte nach Maßgabe einer Medienlogik, d.h. nach medienspezifischen Selektionsregeln und Darstellungsformaten“ und die „Prägung der Wirklichkeit aufgrund einer Wechselwirkung oder Reziprozität zwischen Medien und Ereignissen“ (Schulz 2003).

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  2. Die öffentlich-rechtlichen Anbieter finanzieren sich zum Großteil über Gebühren, die von den Rezipienten zu entrichten sind, aber auch über Werbung. Eine ähnliche Struktur erkennen wir bei einem Großteil der Printmedien, die sich ebenfalls aus direkten Gebühren, die der Rezipient zu entrichten hat, aber auch und besonders aus Werbung finanzieren. Eine Sonderform der Medienfinanzierung sind Modelle, die sich explizit von der Werbefinanzierung abwenden und sich nur (oder fast ausschließlich) über die Rezipientenseite finanzieren (Pay-TV) (Wirtz 2005).

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  3. Die demokratietheoretischen Konsequenzen dieser Beobachtungen liegen auf der Hand: „Die Entscheidungsträger auf der Ebene der Staatsleitung sind kontrollierbar, sind verantwortlich und können abgewählt werden. All dies gilt für die Medien nicht, im Gegenteil sie sind in ihrer Freiheit sogar verfassungsrechtlich geschützt, und sie orientieren sich primär am eigenen Erfolg“ (Wimmer 2000: 586). Mit der demokratietheoretischen Relevanz dieser Ausführungen beschäftigt sich ebenso Shaw (Shaw/McCombs 1977). Bei der Beschäftigung mit der integrativen Komponente der Agenda-Setting-Punktion der Medien kommt er aber zu einem anderen Schluss; er vermutet, dass die Massenmedien über die Agenda-Setting-Rolle ihre normative Integrationsfunktion, einen Konsens über die gesellschaftlich relevanten Themen herzustellen (ein Näherrücken unterschiedlicher Gruppen), erfüllen, also in Richtung einer demokratischen Konvergenz wirken. Später relativiert Shaw diesen Befund aber wieder; er und weitere Autoren beobachten einen immer weiter voranschreitenden Prozess der Segmentierung des Publikums, die Zahl der issue publics wird —so die Vermutung-immer weiter zunehmen, bis von Massenmedien nur noch schwerlich gesprochen werden können (Shaw/Hamm 1997). Uns stellt sich daran anschließend die Frage, in welchem Ausmaß die Medien ihre Agenda-Setting-Punktion im Zuge dieser Segmentierungs-prozesse weiter wahrnehmen können. Welche Issues werden dann noch auf einer nationalen —von einer europäischen Ebene wollen wir in diesem Zusammenhang noch gar nicht sprechen —überhaupt noch bestehen können bzw. wird diese kollektive Agenda in Zukunft noch bestehen können. Wie können demokratische Systeme ohne die Verständigung über die großen gesellschaftlichen Issues funktionieren (Rhomberg 2006)?

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© 2009 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden

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Kabalak, A., Priddat, B.P., Rhomberg, M. (2009). Medien, Politik, Ökonomie. In: Politische Ökonomie. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91350-6_6

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-91350-6_6

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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  • Online ISBN: 978-3-531-91350-6

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