Auszug
Der Kapitalismus ändert im Übergang des 20. zum 21. Jahrhundert einige seiner Strukturen — z.B. von hierarchischen zu neuen Formen der Organisation: heterarchischen bis netzwerkbasierten:
„Imagine organizations in which bosses give employees enormous freedom to decide what to do and when to do. Imagine electing your own bosses and voting directly on important company decisions. Imagine organizations in which most workers aren’t employees at all, but electronically connected freelancers living wherever they want to. And imagine that all this freedom in business lets people get more of whatever they really want in life — money, interesting work, the chance to help others, or time with their families“ (Malone 2004; Klappentext).
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Literatur
“Knapp zusammengefasst kann man wohl sagen, dass die wesentlichen ökonomischen Beiträge zu diesem interdisziplinären Projekt die vertragstheoretische Orientierung, die kombinierten Verhaltensannahmen des Opportunismus und der beschränkten Rationalität, die Faktorspezifität, Unsicherheit und Häufigkeit von Transaktionen als entscheidende Dimensionen, und eben die Ausrichtung auf die Transaktion als Grundeinheit der Untersuchung ist“ (Wieland 1996: 115).
Baecker 2003b: 102. Baecker führt zudem noch an: ‚Unternehmenskultur ‘und ‚Wissen und Lernen‘. Generell vgl. auch FUGO 2004.
Das gilt auch für die expliziten und impliziten Annahmen der ‚neuen ideologischen Konfiguration ‘der ‚netzwerkbasierten Polis ‘bei Boltanski/ Chiapello 2003: 142–210.
Vgl. dazu Herrmann-Pillath/ Lies 2001, die Netzwerkbeziehungen von Transaktionen durch ihre triadische Struktur abgrenzen (Herrmann-Pillath/Lies 2001: 50): Transaktionen sind dyadisch ausgelegt, Netzwerke bauen auf Triaden als kleinste Einheiten auf. Ökonomische Transaktionen sind, netzwerktheoretisch gesprochen, in Netzwerke eingebettete Transaktionen (mit Bezug auf Granovetters ‚embedding‘). Herrmann-Pillath/Lies definieren es als in Netzwerken enthaltenes ‚soziales Kapital ‘(wenn zwischen zwei über ein Individuum verknüpften Transaktionen positive externe Effekte auftreten (Herrman-Pillath/Lies 2001: 50)). Diese ökonomische Interpretation von Netzwerken enthält, soweit unser Hinweis, eine soziologische Öffnung, da Transaktionen über Dritte realisiert werden, entweder als Regulatoren, Richter, Manager oder als Ressourcen für die Bestimmung, Entscheidung, Bewertung etc. in der Transaktion. In diesem Sinne sind Netzwerke immer auch der Kommunikationsraum über Relevanzen von Transaktionen (Priddat 2004d).
Wieland nannte die Pinna ein „Netzwerk von expliziten und impliziten Verträgen“ (Wieland 1996: 115). Das lässt sich nicht so pauschal aufrechterhalten; Aokis et al. Begriff des Nexus oder Bündels von Verträgen ist z. T. passender (Aoki/Gustafsson/Williamson 1990). Denn für die Menge an unvollständigen Verträgen, die des Managements bedürfen (a), kommen wir ohne Netzwerk aus. Netzwerke sind die Ressourcenbasis für den anderen Teil von unvollständigen Verträgen, die selbständig kooperieren (β). Organisationen sind keine Netzwerke, wie Wieland missverstanden werden könnte, sondern haben Netzwerke (informelle innerorganisatorische Beziehungsnetze) und agieren innerhalb von ihren externen Netzwerken (informelle und explizite außerorganisatorische Netzwerke).
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© 2009 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Kabalak, A., Priddat, B.P. (2009). Netzwerkkapitalismus. In: Politische Ökonomie. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91350-6_10
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Online ISBN: 978-3-531-91350-6
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