Spätestens seit dem Aufkommen des Forschungsfeldes der vergleichenden politischen Kulturforschung (vgl. Almond/Verba 1963; Lipset 1959) und noch deutlicher nach der Renaissance dieses Ansatzes in den späten 1980er Jahren (vgl. Inglehart 1988), gewannen vergleichende Umfragestudien mehr und mehr an Bedeutung für die komparativ arbeitende Politikwissenschaft.1 Diese Feststellung gilt, obwohl auch noch in jüngster Zeit von der Grundkonzeption her „international vergleichende politikwissenschaftliche Umfrageprojekte relativ selten sind“ (Niedermayer 1997: 89) und nationale Umfrageprojekte eindeutig dominieren.2 Jedoch ist nicht zu übersehen, dass sowohl die Zahl der komparativen Befragungsstudien als auch die Zahl der in die Umfragen einbezogenen Staaten kontinuierlich anwächst (siehe exemplarisch World Values Surveys). Zudem hat sich die Nachfrage hinsichtlich der verfügbaren Vergleichsprojekte wesentlich erhöht, entstehen doch immer häufiger Dissertationen oder Beiträge mit vergleichenden Daten. Gerade hier liegt eine Stärke konzeptionell vergleichend angelegter Forschungsprojekte.
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Kernliteratur
Braun, Michael (2006): Funktionale Äquivalenz in interkulturell vergleichenden Umfragen. Mythos und Realität. Mannheim. Ausführliche Diskussion und Beurteilung des Äquivalenzproblems in der vergleichenden Umfrageforschung.
Niedermayer, Oskar/ Widmaier, Ulrich (2003): Quantitativ vergleichende Methoden, in: Berg-Schlosser, Dirk/ Müller-Rommel (Hrsg.): Vergleichende Politikwissenschaft. (4. Auflage) Opladen: 77–102. Erste zentrale Darstellung verschiedener quantitativer Vorgehensweisen im Ländervergleich mit einer breit ausgearbeiteten Diskussion der vergleichenden Umfrageforschung.
Pickel, Gert (2003): Die Verwendung von Individualdaten zum Nationenvergleich: Anmerkungen und Beispiele aus der vergleichenden Forschung, in: Pickel, Susanne/ Pickel, Gert/ Lauth, Hans-Joachim/ Jahn, Detlef (Hrsg.): Vergleichende Politikwissenschaftliche Methoden. Neue Entwicklungen und Diskussionen. Wiesbaden, 151–178. Grundsätzliche Darlegung zu Stärken und Schwächen der vergleichenden Umfrageforschung unter besonderer Berücksichtigung der Diskussion um die grundsätzliche Nutzbarkeit vergleichender Umfrageforschung für die komparative Analyse.
Pickel, Gert (2008): Der Einbezug des Individuums in die Länderanalyse–Umfrageforschung und vergleichende Politikwissenschaft, in: Pickel, Susanne/ Pickel, Gert/ Lauth, Hans-Joachim/ Jahn, Detlef (Hrsg.): Methoden der vergleichenden Politik-und Sozialwissenschaft. Neuere Entwicklungen und Anwendungen. Wiesbaden, 275–296.
Scheuch, Erwin K. (1968): The Cross-Cultural Use of Sample Surveys: Problems of Comparability, in: Rokkan, Stein (Hrsg.): Comparative Research Across Cultures and Nations. Paris, 176–209. Zentraler einführender Beitrag zur Etablierung der vergleichenden Umfrageforschung.
Welzel, Christian (2003): Irrtümer bei der Interpretation des „ökologischen Fehlschlusses“: Zur Aussagekraft aggregierter Umfragedaten, in: Pickel, Susanne/ Pickel, Gert/ Lauth, Hans-Joachim/ Jahn, Detlef (Hrsg.): Vergleichende Politikwissenschaftliche Methoden. Neue Entwicklungen und Diskussionen. Wiesbaden, 179–200. Konzeptionelle Diskussion der Verwertbarkeit aggregierter Umfragedaten mit Hinweis auf deren Tauglichkeit für die vergleichende Makroforschung.
Experteninterviews
Benoit, Kenneth/ Wiesehomeier, Nina (2008): Expert Judgements, in: Pickel, Susanne/ Pickel, Gert/ Lauth, Hans-Joachim/ Jahn, Detlef (Hrsg.): Methoden der vergleichenden Politik-und Sozialwissenschaft. Neuere Entwicklungen und Anwendungen. Wiesbaden, 481–500. Grundlegende Darstellung des Ablaufs und der Schwierigkeiten von Experteneinschätzungen mit praktischen Hinweisen. Kann als Leitbeitrag für die Vorgehensweise von „Expert Judgements“ gelten.
Bogner, Alexander/ Littig, Beate/ Menz, Wolfgang (Hrsg.) (2002): Das Experteninterview. Theorie, Methode, Anwendung. Opladen. Breiter und umfassender Sammelband mit einer Vielzahl an informativen Beiträgen zu Experteninterviews. Für eine nähere Beschäftigung mit der Thematik gut geeignet.
Froschauer, Ulrike/ Lueger, Manfred (2003): Das qualitative Interview. Zur Praxis interpretativer Analyse sozialer Systeme. Wien. Breit angelegtes Lehrbuch zum qualitativen Interview, das von der Konzeption und Planung über die Gesprächsdurchführung bis hin zur Textinterpretation alle Phasen des qualitativen Interviews durchläuft.
Gläser, Jochen/ Laudel, Grit (2004): Experteninterviews und qualitative Inhaltsanalyse. Wiesbaden. Einführender Band an einem speziellen praktischen Beispiel. Enthält zahlreiche Informationen zum Verhalten in einem Experteninterview.
Lamnek, Siegfried (2005): Qualitative Sozialforschung. Weinheim. Ein Grundsatzwerk zur Verwendung mikro-qualitativer Sozialforschung wie in der Soziologie üblich. Gibt breite Auskunft über Hintergründe und Grundgedanken dieses methodischen Forschungszweigs.
Mayring, Philipp (1999): Einführung in die qualitative Sozialforschung. Weinheim. Übersichtsband zur qualitativen Sozialforschung, der kurz und prägnant Einblick in deren Erhebungs-und Auswertungsmethoden sowie die grundsätzlichen Denkweisen gibt.
Mayring, Philipp (2003): Qualitative Inhaltsanalyse: Grundlagen und Techniken. (8. Auflage) Weinheim. Gibt in Übersichtsform Auskunft über die Vielzahl an Möglichkeiten der Auswertung von qualitativen Interviews, die auch für Experteninterviews verwendet werden können. Präzisiert dabei die Schritte der qualitativen Inhaltsanalyse in übersichtlicher Form.
Meuser, Michael/ Nagel, Ulrike (2002): Expertlnnenintervews — vielfach erprobt, wenig bedacht. Ein Beitrag zur qualitativen Methodendiskussion, in: Bogner, Alexander/ Littig, Beate/ Menz, Wolfgang (Hrsg.): Das Experteninterview. Theorie, Methode, Anwendung. Opladen, 71–94. Immer noch grundlegender Beitrag zur Führung von Experteninterviews.
Meuser, Michael/ Nagel, Ulrike (2008): Das Experteninterview — konzeptionelle Grundlagen und methodische Anlage, in: Pickel, Susanne/ Pickel, Gert/ Lauth, Hans-Joachim/ Jahn, Detlef (Hrsg.): Methoden der vergleichenden Politik-und Sozialwissenschaft. Neuere Entwicklungen und Anwendungen. Wiesbaden, 441–456. Aktuelle Fassung eines seit Jahren grundlegenden Beitrages zur Anwendung von Experteninterviews. Zeigt systematisch dessen Möglichkeiten und Probleme auf.
Pickel, Gert/ Pickel, Susanne (2003): Einige Notizen zu qualitativen Interviews als Verfahren der vergleichenden Methode der Politikwissenschaft, in: Pickel, Susanne/ Pickel, Gert/ Lauth, Hans-Joachim/ Jahn, Detlef (Hrsg.): Vergleichende politikwissenschaftliche Methoden: Neue Entwicklungen und Diskussionen. Wiesbaden, 289–316. Versuch einer Systematisierung des Ablaufes einer Expertenbefragung unter Einbezug verschiedener Standards der qualitativen Sozialforschung. Insbesondere die verschiedenen Schemata sind zur Orientierung hilfreich.
Pickel, Gert/ Pickel, Susanne (2008): Qualitative (Experten) Interviews als Verfahren des Ländervergleichs, in: Pickel, Susanne/ Pickel, Gert/ Lauth, Hans-Joachim/ Jahn, Detlef (Hrsg.): Neuere Entwicklungen und Anwendungen auf dem Gebiet der Methoden der vergleichenden Politik-und Sozialwissenschaft. Wiesbaden, 417–440. Debatte der Verwendbarkeit von Experteninterviews für die vergleichende politikwissenschaftliche Analyse. Enthält eine geraffte Darstellung der Durchführung des Experteninterviews und seiner Auswertung.
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(2009). Mikrobasierte Verfahren der Datenanalyse. In: Methoden der vergleichenden Politikwissenschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91331-5_5
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