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Der Code-Begriff Umberto Ecos und das Konzept des sozio-kulturellen Kontinuums

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Book cover Sozio-kultureller Code, Rituale und Management
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Auszug

Nach (1994:57) stellt Information „die Auswahlfreiheit dar, die bei der Bildung einer Botschaft vorliegt“, weshalb sie als „statistische Eigenschaft der Quelle von Botschaften“ zu betrachten ist. Wenn jedes Element eines Systems die gleiche Wahrscheinlichkeit hat, vorzukommen, ist das System entrop, wobei „die Entropie eines Systems ... der Gleichwahrscheinlichkeitszu-stand [ist], zu dem seine Elemente tendieren“ (Eco 1994:55). Diese Entropie oder Gleichwahrscheinlichkeit eines Systems muss massiv eingeschränkt werden, wenn eine sinnvolle Kommunikation möglich sein soll. Diese Einschränkung geschieht durch so genannte Codes: „Je weniger Alternativen es gibt, desto leichter ist die Kommunikation. Der Code führt mit seinen Ordnungskriterien diese Kommunikationsmöglichkeiten ein; der Code stellt ein Wahrscheinlichkeitssystem dar, das über die Gleichwahrscheinlichkeit des Ausgangssystems gelegt wird, um dieses kommunikativ zu beherrschen“ (Eco 1994:57). Ein Code ist also zuerst einmal nichts anderes, als eine Reduktion und Selektion möglicher Bedeutungszuordnungen.

Das gilt übrigens für jedes System: „Ein System wird auf die Gleichwahrscheinlichkeit einer Informationsquelle gelegt, um auf Grund bestimmter Regeln die Möglichkeit, dass alles geschehen kann, einzuschränken. Ein System ist ein Wahrscheinlichkeitssystem, das die ursprüngliche Gleichwahrscheinlichkeit einschränkt. ... Ein System greift ein, um einer Sache Sinn zu verleihen, die ursprünglich keinen Sinn hat, indem es bestimmte Elemente dieser Sache in den Rang eines Signifikans erhebt“ (Eco 1994:406). Das bedeutet, dass jedes System einen bestimmten sozio-kulturellen Code impliziert, nach welchem es funktioniert, und auf diesem Code beruht.

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(2009). Der Code-Begriff Umberto Ecos und das Konzept des sozio-kulturellen Kontinuums. In: Sozio-kultureller Code, Rituale und Management. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91312-4_9

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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