Auszug
Bildung ist in den Augen zahlreicher Beobachter in den letzten Jahrzehnten nicht nur eine immer bestimmendere Grundlage des Wirtschaftswachstums geworden, sondern auch immer bedeutender für die Verteilung von Lebenschancen auf der individuellen Ebene, und damit auch für die Formation gesellschaftlicher Klassen oder Schichten (vgl. z.B. Ainley 2004: 502, Dewatripont 2001: 131 u. Dahrendorf 1988: 153). Ihr Humankapital ist nunmehr für eine Mehrheit der Menschen der wichtigste Besitz (vgl. Iversen 2005: 11). Bildung erhöht tendenziell die Produktivität von Arbeitnehmern und damit ihre Beschäftigungschancen und ihre Verdienstmöglichkeiten. Somit bestehen ganz offenbar erhebliche Anreize für private Bildungsinvestitionen, sowohl durch private Haushalte als auch durch private Firmen. Das wirft zum einen die Frage nach der gerechten Arbeitsteilung zwischen Staat und privaten Akteuren in der Bildungsfinanzierung auf, die zwar nicht im Zentrum dieses Buches steht, aber in Kapitel 4 im Rahmen der Befassung mit dem Hochschulsektor andiskutiert wird, weil die einschlägigen Debatten am hitzigsten verlaufen. Zum anderen aber führt es zu der Frage, warum die privaten Bildungsausgaben, wie in der Einleitung gesehen, so stark variieren. (Die Relation des höchsten zum niedrigsten Wert ist zehnmal größer als bei den öffentlichen Bildungsausgaben.)
Dieses Kapitel greift frühere Analysen der privaten Bildungsausgaben des Jahres 2002 auf, die ich gemeinsam mit Reimut Zohlnhöfer durchgeführt hatte (Wolf/Zohlnhöfer 2007), und wiederholt sie für das Jahr 2004.
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Wolf, Frieder/ Henkes, Christian 2007: Die Bildungspolitik von 2002 bis 2005: Eine Misserfolgsgeschichte und ihre Ursachen, in Egle, Christoph/ Zohlnhöfer, Reimut (Hg.): Das Ende des rot-grünen Projektes. Eine Bilanz der Regierung Schröder 2002-2005, Wiesbaden: VS Verlag, 355–378.
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(2008). Wie die private Bildungsfinanzierung tickt (oder: Warum die privaten Bildungsausgaben in Deutschland recht hoch sind). In: Bildungsfinanzierung in Deutschland. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91207-3_3
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Online ISBN: 978-3-531-91207-3
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