Auszug
Menschliches Leben ist von der Geburt bis zum Tod ein Veränderungsprozess, der gleichzeitig und untrennbar auf einer körperlichen, psychischen und sozialen Ebene abläuft. Soziologische Theorien darüber, wie Menschen ihr Leben führen, gestalten und stilisieren, müssen daher diese biographische Dimension berücksichtigen. Andernfalls laufen sie Gefahr, den Status des mittleren Erwachsenenalters zu hypostasieren und die anderen Lebensphasen von Kindheit, Jugend und Alter theoretisch zu marginalisieren (vgl. Elias 1993, S. 127 f.). Dies geschieht vor allem durch das implizite Ideal eines autonomen Individuums, das relativ unabhängig von anderen Menschen und auf der Basis selbst erworbener und selbst kontrollierter Ressourcen sein Leben plant und einrichtet. Dieses Modell wird jedoch den Lebensphasen nicht gerecht, die wie die Kindheit oder das hohe Alter von einer höheren biologischen Verletzlichkeit, einer stärkeren sozialen Angewiesenheit und einer extremen (sehr offenen bzw. fast geschlossenen) Lebenszeitperspektive geprägt sind.
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(2008). Lebensführung und Alter(n). In: Drehbücher des Alter(n)s. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91206-6_2
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