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Johann Friedrich Herbart (1776–1841)

Begründer der Pädagogik als eigenständige Wissenschaft

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Klassiker der Pädagogik

Auszug

Als Theoretiker einer Pädagogik der Moderne, in der das Bürgertum sich Zug um Zug die Macht erkämpfte und eine bürgerliche Gesellschaft durchsetzte, hat Johann Friedrich Herbart Ansätze und Positionen bestimmt, die zur Grundlegung der Pädagogik als einer eigenständigen Wissenschaft bis heute aktuell geblieben sind. Diese eigenständige Pädagogik steht in wechselseitiger Beziehung zu ihren Nachbarwissenschaften Philosophie und Psychologie und ist ein Konstrukt systematisch durchdachter Zusammenhänge aus der Notwendigkeit der Erziehung des Menschen heraus. Ausgangspunkt pädagogischen Denkens ist dabei die Bildsamkeit des Menschen, die „Vernunftgemäßheit“ das Ziel. Durch „erziehenden Unterricht“ wird der Mensch zur „Charakterstärke der Sittlichkeit“ geführt, damit individuelles Wohl und Gemeinwohl sich als wechselseitig bedingende Lebensqualitäten entfalten können.

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Literatur

Empfohlene Primärliteratur

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  2. Herbart, J. Fr. (1804): Über die ästhetische Darstellung der Welt als das Hauptgeschäft der Erziehung. Ausgehend von seinen an Kant orientierten philosophischen Grundauffassungen zeigt Herbart in dieser Schrift die Perspektiven auf, die bei der Vermittlung der Inhalte der Welt an Zöglinge bedacht werden mössen. Die Erfahrungen aus seiner Hauslehrerzeit werden von Herbart dabei reflektierend mit einbezogen.

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  3. Herbart, J. Fr. (1806): Allgemeine Pädagogik aus dem Zweck der Erziehung abgeleitet. Göttingen. Diese „Allgemeine Pädagogik“ ist das Hauptwerk der Herbartschen Pädagogik und gilt als das erste Grundlagenwerk der Pädagogik als Wissenschaft öberhaupt. Mit der Begröndung des „erziehenden Unterrichts“ und dem Bezug zu dem Zielen „Vielseitigkeit des Interesses“ und „Charakterstärke der Sittlichkeit“ entwirft Herbart ein in sich stimmiges und von den Elementen her wechselseitig stötzendes System pädagogischen Denkens und Handelns.

    Google Scholar 

Empfohlene Sekundärliteratur

  1. Anhalt, E. (1999): Bildsamkeit und Selbstorganisation. Johann Friedrich Herbarts Konzept der Bildsamkeit als Grundlage för eine pädagogische Theorie der Selbstorganisation organismischer Aktivität. Weinheim. Als „Grundbegriff der Pädagogik“ bezeichnet Johann Friedrich Herbart die „Bildsamkeit des Zöglings“. Dieser zentrale Begriff wird in vielschichtiger Wei und emotionalen Entwicklung sowie mit neurowissenschaftlichen Positionen und Selbstorganisationstheorien in Beziehung gesetzt. In seiner umfangreichen historisch-systematischen Untersuchung zeigt der Verfasser damit auf, dass und wie die gegenwärtige pädagogische Diskussion dadurch an Profil gewinnen und bereichert werden kann.

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  2. Asmus, W. (1968/1970): Johann Friedrich Herbart. Eine pädagogische Biographie, 2 Bände. Heidelberg. Mit seiner zweibändigen Biografie hat Walter Asmus eine gröndlich recherchierte, umfangreiche Darstellung zum Leben, Wirken und Werk Johann Friedrich Herbarts vorgelegt. Im ersten Band („Der Denker“) werden die Familiengeschichte einschließlich der Kinder-und Jugendjahre Herbarts im kulturgeschichtlichen Kontext, die dann folgenden Studienjahre in Jena, seine Hauslehrertätigkeit in der Schweiz sowie die in Bremen verbrachten Vorbereitungsjahre auf seine akademische Laufbahn und die ersten Jahre als Dozent und außerordentlicher Professor in Göttingen vorgestellt. Der zweite Band („Der Lehrer“) umfasst die Königsberger Zeit als Professor auf dem „Lehrstuhl Kants“ und seine erneute Professorentätigkeit an der Universität in Göttingen bis zu seinem Tod. Die beiden Bände enthalten eine Fölle an Informationen zum Leben und Wirken Johann Friedrich Herbarts einschließlich seines Lebensumfeldes. Dabei werden viele Zusammenhänge mit zum Teil auch sehr umfangreichen Zitaten aus Herbarts Werken und anderer zeitgenössischer Literatur belegt.

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  3. Benner, D. (1986): Die Pädagogik Herbarts. Eine problemgeschichtliche Einföhrung in die Systematik neuzeitlicher Pädagogik. Weinheim/Mönchen. Wie schon mit dem Titel hervorgehoben, nutzt Dietrich Benner die Pädagogik Herbarts zu einer problemgeschichtlichen Einföhrung in die Systematik der neuzeitlichen Pädagogik. Ausgangspunkte sind dabei Fragestellungen und Probleme der heutigen pädagogischen Diskussion. Sie werden im Lichte der Theorie Herbarts erörtert und finden deshalb Antworten, die öber zeitgebundene Aussagen hinausgehen.

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  4. Benner, D. (Hg.) (1997): Johann Friedrich Herbart. Systematische Pädagogik. 2 Bände. Weinheim. Der erste Band enthält-nach einer informativen Einleitung mit einer kurzen Biografie, wördigenden Hinweisen auf Herbarts Werk und die daraus folgende Wirkungsgeschichte-ausgewählte Texte aus Herbarts Werken (Quellen). Diese Texte werden im zweiten Band von Dietrich Benner genauer vorgestellt, im Zusammenhang erläutert und interpretiert, auch mit Hinweisen auf wichtige Sekundärliteratur. Beide Bände sind als Einföhrung in die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Pädagogik Herbarts sehr geeignet.

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Weitere Primärquellen

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  • Herbart, J. Fr. (1966): Hauslehrerberichte und pädagogische Korrespondenz 1797-1807. Eingel. und mit Anm. vers. v. W. Klafki. Weinheim.

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Verwendete Sekundärliteratur

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Klattenhoff, K. (2008). Johann Friedrich Herbart (1776–1841). In: Dollinger, B. (eds) Klassiker der Pädagogik. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91203-5_5

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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  • Online ISBN: 978-3-531-91203-5

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