Auszug
Im vorangegangenen Kapitel wurden das Ausmaß und die Form des Wachstums multinationaler Unternehmen behandelt. In diesem Kapitel geht es nun darum, welche Position die (produzierenden) Auslandsgesellschaften in den jeweiligen Gesamtkonzern einnehmen und wie sie in die jeweiligen Strategien eingebunden sind. Diese Frage wird in diesem Kapitel auf der Ebene der Konfiguration behandelt.33 Zunächst wird untersucht, wie weit die ausländischen Produktionseinheiten der multinationalen Unternehmen in den verschiedenen Regionen auf lokale, nationale Märkte oder auch auf internationale, seien es regionale oder globale Märkte ausgerichtet sind.
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Literatur
Der Begriff Konfiguration wurde von Porter (1989) für die operative Unternehmensstruktur eingeführt, der ihn dem Begriff Koordination, d.h. der Managementstruktur, gegenüberstellt. Eine Parallele besteht zu den Begriffen Strategie und Struktur bei Chandler (1962), die die Ausrichtung der einzelnen Aktivitäten bzw. die Managementstruktur bezeichnen (vgl. auch unten S.140).
Lieferungen an Großhandelsunternehmen machen etwa 71% der firmeninternen Importe ausländischer Tochtergesellschaften in den USA und etwa 27% der firmeninternen Importe US-amerikanischer Tochtergesellschaften im Ausland aus (2003; eigene Berechnung nach Daten des BEA).
Die Untersuchung von Matthes (2006) unterscheidet bei den deutschen Tochtergesellschaften in den USA nicht zwischen Produktions-und Handelsgesellschaften und kommt aufgrund der großen Bedeutung von Vertriebsgesellschaften auf einen hohen Anteil konzerninternen Handels bei den deutschen Exporten in die USA.
Die angaben der OECD (2007) für die Jahre 1999 bis 2003 schwanken zwischen 2% und 17%.
Nach Kaufmann et al. (2005) macht eine „Strategie der Globalen Integration“, also eine „Integration der chinesischen Tochtergesellschaften in den weltweiten Unternehmensverbund“ nur 10% der gesamten strategischen Orientierung aus. Dieser Anteil im Jahr 2004 soll sich allerdings bis 2009 auf 18% erhöhen. Wie diese Strategieanteile erhoben und errechnet wurden, ist in der Publikation im Einzelnen nicht nachvollziehbar. In einer Untersuchung über produzierende Tochter-und Beteiligungsgesellschaften (n=217) europäischer Unternehmen kommen Van den Bulcke et al. (2003: 119f) zu dem Ergebnis, dass 78% der Produktion auf dem chinesischen Markt abgesetzt werden; Exporte in das Heimatland des Investors machten nur knapp 10% der Umsätze aus.
Hu (1992) hatte sogar behauptet, dass die so genannten globalen oder staatenlosen Unternehmen eigentlich nationale Unternehmen mit internationalen Anhängen seien.
Ohmae (1985) hatte bereits gefordert, die multinationalen Unternehmen müssten in jeder der drei Triade-Regionen zu ‚insidern ‘werden. Als Chef von McKinsey Japan hatte er bei dieser Forderung insbesondere die japanischen Konzerne im Visier, die bis dahin ausländische Märkte vorrangig über Exporte belieferten und nun anfingen, ihre Strategie über transplants teilweise an lokale Bedingungen anzupassen.
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© 2008 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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(2008). Die Entwicklung der Konfiguration multinationaler Unternehmen. In: Komplex und Global. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91183-0_3
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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