Auszug
Langeweile gehört — neben Stress, Vereinsamung und Gesundheitsgefährdung — zu den großen Problemen individueller Freizeitgestaltung. Aus psychologischer Sicht gilt die Langewelle als Erleben eines leeren Zeitgefühls und eines Mangels an Interesse und Zielstrebigkeit. Ursache dieses Mangelerlebens ist ein im Menschen angelegter spontaner Betätigungsdrang, ein Aktivitätsbedürfnis, das sich bei Nichterfüllung bzw. Nichtstun in schlechtem Gewissen oder Schuldgefühlen äußert. Die Schuldgefühle entstehen aus Furcht vor dem Verlust sozialer Anerkennung. Wesentlich an Schuldgefühlen in der Freizeit ist ihre soziale Herkunft. Aus Angst, dem gesellschaftlichen Anspruch „sinnvoller Freizeitgestaltung“ (=Soll-Wert) nicht genügen zu können, entwickeln sich persönliche Gewissensängste: Das sprichwörtlich schlechte Gewissen entsteht.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Teil C/Kapitel II: Langeweile
Bellebaum, A.: Langeweile, Überdruß und Lebenssinn, Darmstadt 1990
Benjamin, W.: Illuminationen, Frankfurt/M. 1961
Bleistein, R.: Therapie der Langeweile, Freiburg i.Br. 1973
Bleistein, R.: Freizeit ohne Langeweile, Freiburg i.Br. 1982
Csikszentmihalyi, M.: Das flow-Erlebnis. Jenseits von Angst und Langeweile: im Tun aufgehen, 3. Aufl., Stuttgart 1991
Csikszentmihalyi, M.: Flow. Das Geheimnis des Glücks, Stuttgart 1992
Doehlemann, M.: Langeweile?, Frankfurt/M. 1991
Ernst, H.: Der Langeweile entkommen. In: psychologie heute 17/5 (1990)
Fromm, E.: Langeweile und chronische Depression. In: Ders.: Anatomie der menschlichen Destruktivität, Stuttgart 1974
Keen, S.: Sich Zeit nehmen für die Langeweile. In: Lebenswandel. Die Veränderungen des Alltags, Basel 1981, S. 87–94
Kierkegaard, S.: Entweder/Oder, 1. Teil, Düsseldorf 1956
Klinkmann, N.: Gewalt und Langeweile. In: Kriminologisches Journal 14 (1982)
Lessing, H.-U.: Langeweile. In: Historisches Wörterbuch der Philosophie, Band 5, Basel/Stuttgart 1980
Mattenklott, G.: Tödliche Langeweile. In: Merkur 41/2 (1987)
Müller, E.H.: Erfüllte Gegenwart und Langeweile, Heidelberg 1969
Nuber, U.: Warum wir uns langweilen. In: psychologie heute (1990), S. 21–26
Opaschowski, H.W.: Freizeit als Zweitberufszeit? In: Gewerkschaftliche Monatshefte, H.8 (1972), S. 505–513
Opaschowski, H.W.: Langeweile: Zur Freizeit verurteilt? In: Animation, Heft 1 (1983), S. 2–7
Pascal, B.: Pensées. Hrsg. v. L. Chevalier, Heidelberg 1954
Revers, W.J.: Die Psychologie der Langeweile, Meisenheim 1949
Seifen, T.: Lernen, sich selbst zu ertragen. In: psychologie heute 7/2 (1980), S. 24–25
Themenheft „Langeweile“. In: psychologie heute 7/10 (Oktober 1980)
Timothy, K. de Chenne: Boredom as a clinical issue. In: Psychotherapy 25/1 (1988)
Vagt, G., u. W. Kraschinski: Dimensionen und Korrelate subjektiver Probleme mit der Freizeit bei Erwachsenen. In: Zeitschrift für Sozialpsychologie 9 (1979), S. 257–265
Völker, L.: Langeweile, München 1975
Zola, I.K.: Gesundheitsmanie und entmündigende Medikalisierung. In: I. Illich (u.a.): Entmündigung durch Experten, Reinbek 1979, S. 57–80
Rights and permissions
Copyright information
© 2008 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
(2008). Langeweile. In: Einführung in die Freizeitwissenschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91175-5_8
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-91175-5_8
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-16169-3
Online ISBN: 978-3-531-91175-5
eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)