Auszug
Mit der Veröffentlichung der ersten PISA-Ergebnisse 2000 konnte, auch forciert durch ihre massenmediale Aufbereitung und Verbreitung, der Eindruck gewonnen werden, dass Schule die einzige pädagogische Realität darstellt. Die Bedeutung und der Beitrag nicht-schulischen Lernens und der hier angestoßenen Bildungsprozesse wurden zunächst nur reduziert und im Hinblick auf schulischen Lernerfolg wahrgenommen.1 Mit der „(Wieder-)Entdeckung informellen Lernens“ (Nahrstedt et al. 2002: 45) werden jedoch Bestrebungen deutlich, die eigenständigen Leistungen nicht schulischer Pädagogik in den Blick zu nehmen und ihr Verhältnis zu schulischem Lernen und schulischer Bildung zu bestimmen (vgl. Otto/Rauschenbach 2004).
Die Verwendung von Bindestrichen bspw. bei den Begriffen non- bzw. nicht-formell oder nicht-schulisch, ist in der vorliegenden Literatur nicht einheitlich. Dies verweist m.E. auf eine fehlende Auseinandersetzung mit der Bezeichnung nicht, die aktuell, wenn es um Lernen und Bildung geht, zumeist aus einer dichotomen Perspektive heraus ein Defizit beschreibt. Da im Rahmen dieser Arbeit der Versuch unternommen wird, beide Seiten einer Form (etwas und nicht etwas) als gleichwertig zu erfassen, wird im Folgenden kein Bindestrich zwischen Begriffen wie non und nicht (formell, schulisch etc.) verwendet. Abweichungen davon werden im Text explizit inhaltlich begründet. Davon ausgenommen sind die Schreibweisen der Autorinnen und Autoren, sofern sie sich auf einen eigenständigen Begriff beziehen sowie die Verwendung des Bindestrichs in Originalzitaten.
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Literatur
Im Folgenden wird die Bezeichnung Kinder-und Jugendhilfe beibehalten. Der Begriff der Sozialen Arbeit verweist auf eine Vielzahl von Handlungsfeldern und pädagogischen Realitäten, deren Zielgruppe nicht Kinder und Jugendliche, junge Erwachsene und Familien sind (Altenpflege, Drogenberatung, Strafgefangenenhilfe oder (Wieder-)Eingliederungshilfen etc.). Der Begriff der Kinder-und Jugendhilfe verweist zwar deutlich auf den Aspekt der Hilfe und damit noch deutlicher auf das damit verbundene Fürsorgeimage (vgl. Böllert 2004). Aber in Abgrenzung zu den internationalen Studien zu formellem, nonformellem und informellem Lernen und formeller, nonformeller und informeller Bildung hebt der Begriff Kinder-und Jugendhilfe die Altersgruppe hervor, um die es eigentlich geht: nämlich Kinder und Jugendliche. Wenn im Rahmen dieser Arbeit der Begriff Soziale Arbeit verwendet wird, so bezieht er sich auf die Personen und Personengruppen, die durch das SGB VIII/KJHG erfasst, geschützt und unterstützt werden.
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(2008). Einleitung. In: Lernen zwischen Formalität und Informalität. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91167-0_1
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