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Geld als absolutes Mittel: Zur Aktualität von Simmels Geldtheorie

  • Chapter
Kapitalistische Dynamik
  • 1685 Accesses

Auszug

Simmels „Philosophie des Geldes“ (1989) wird seit einigen Jahren wieder verstärkt gelesen und diskutiert (Kintzelé und Schneider1993, Dodd 1994, von Flotow 1995, Ganßmann 1996, Paul 2004). Aus soziologischer Sicht ist das zu begrüßen, denn der heutige Stand der Auseinandersetzung der Wirtschaftssoziologie mit dem Thema Geld und Geldvermögen kann nicht befriedigen. In den einschlägigen Lehr- und Textbüchern fehlt es zwar nicht. Man findet dogmengeschichtliche Überblicke über die klassischen ökonomischen und soziologischen Lehrmeinungen, man stößt auf z. T. recht umfangreiche Kataloge von „Geldfunktionen“,3 man wird über die Rolle des Geldes als Kommunikationsmedium und über die institutionellen Voraussetzungen der Geldwertstabilität aufgeklärt. Das Problem dieser Übersichten liegt in ihrem eklektischen Zug. In ihrem sachlichen Kern reduzieren sie sich oft auf eine Rekapitulation ökonomischen Lehrbuchwissens. Die wenigen Beiträge mit eigenem systematischem Anspruch, neben den schon erwähnten Arbeiten von Dodd und Ganßmann etwa die von Smelt (1980), Heinsohn und Steiger (1996) und Ingham (2004) finden wenig Resonanz. Dies wäre kein großes Problem, wenn die Wirtschaftstheorie selbst eine befriedigende Theorie des Geldes anzubieten hätte. Aber das scheint nach der Meinung nicht weniger Vertreter dieser Disziplin (Barro und Fischer 1976, Tobin 1982, Spahn 1986, Riese 1995, Guttmann 1996) ebenso wenig der Fall zu sein. So gewinnt man den Eindruck, dass das Thema Geld in einem „Niemandsland“ zwischen den Disziplinen Soziologie und Volkswirtschaftslehre gelandet ist.

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Literatur

  1. So zählte Buß in der ersten Auflage seines Lehrbuchs „Wirtschaftssoziologie“ (1985) nicht weniger als 15, in der zweiten Auflage (1996) immerhin noch 7 „Geldfunktionen“ auf.

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  2. Dazu zuletzt Reddy (1987) und Ganßmann (1996).

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  3. Günter Schmölders (1966) hat sich vor mehr als vierzig Jahren in seiner heute noch lesenswerten, freilich eher psychologisch als soziologisch ansetzenden empirischen Studie mit diesen Fragen befasst.

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  4. „Unser Wirtschaftssystem dreht sich im Kern ums Geld. Alle wachstumsfördernden Maßnahmen erfordern Akteure, die bereit sind, jetzt Geld auszugeben, um später mehr Geld einzunehmen.“ (Guttmann 1996: 166)

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© 2008 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden

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(2008). Geld als absolutes Mittel: Zur Aktualität von Simmels Geldtheorie. In: Kapitalistische Dynamik. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91165-6_3

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-91165-6_3

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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