Auszug
In der Wissenschaftsforschung wird die Wissenschaft selbst zum Gegenstand der Untersuchung. Dieser vergleichsweise junge Forschungsbereich ist aber vordergründig in Laborstudien zu Hause und kaum in geistes- und sozialwissenschaftlichen Disziplinen vertreten. In der erziehungswissenschaftlichen Wissenschaftsforschung lassen sich dennoch vier Schwerpunkte ausmachen: „die fachliche Reproduktion der Erziehungswissenschaft, die institutionell-organisatorischen Entwicklungen der Erziehungswissenschaft, epistemologische Fragen nach den Geltungsgründen und -kriterien erziehungswissenschaftlicher Theorieproduktion und Studien zu den Bedingungen, Möglichkeiten und Grenzen der Rezeption und Verwendung erziehungswissenschaftlichen Wissens in pädagogischen und politischen Kontexten“ (Horn 2002, S. 181). Zu beachten ist hierbei, dass sich die WissenschaftlerInnen, die sich neben ihrer „normalen“ Forschungstätigkeit (zB im Bereich der Erwachsenenbildung) der Wissenschaftsforschung zuwenden, immer in einer Doppelrolle befinden: Sie sind sowohl Beobachtungsgegenstand als auch Beobachter (vgl. Vogel 2002, S. 252). Neben den bislang vorgelegten Ergebnissen der Wissenschaftsforschung im Bereich der Erziehungswissenschaft, und hier ist besonders die Arbeit der seit 1977 ins Leben gerufenen „Kommission Wissenschaftsforschung“ der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) zu nennen, gibt es auch kritische Stimmen. So schreibt Theo Hug (1996): „Die Deutungen, die in den Salongesprächen ausgetauscht werden, die alltagsförmigen Beschreibungen und Routinen, die ‚selbstverständlichen’ Praktiken und Umgangsformen und nicht zuletzt die Schattenseiten des Wissenschaftsbetriebes tauchen in den Publikationen kaum oder nur versteckt auf.“
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Literatur
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© 2008 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Seltrecht, A. (2008). Lernort Forschung — Selbstbeobachtung als Lernchance der Forschenden. In: Egger, R., Mikula, R., Haring, S., Felbinger, A., Pilch-Ortega, A. (eds) Orte des Lernens. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91146-5_8
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