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Auszug

Bei gerontologischen Themenstellungen sind in der Regel „viele Fachgebiete als Grunddisziplinen an der Analyse dieser Gegenstandsbereiche beteiligt“ (Karl 2003, 7), was auch für die hier vorliegende Studie mit den Themen ‚familiale Pflege‘ und ‚Generationenbeziehungen‘ zutrifft. Auch wenn diese Ausführungen einen soziologischen Schwerpunkt haben, beinhaltet die Fragestellung darüber hinaus medizinische, sozialpädagogische, pflegewissenschaftliche und eine Fülle weiterer Aspekte, die alle dem gerontologischen Erkenntnisinteresse zuzuordnen sind. Denn ausgehend von einer breiten Definition von Gerontologie existiert eine Vielzahl an Disziplinen, die sich mit Dimensionen des jetzigen oder zukünftigen älteren Menschen sowie mit Aspekten seiner Umwelt beschäftigen und somit auch als gerontologische Teildisziplinen betrachtet werden können. Baltes und Baltes drücken dies folgendermaßen aus:

„Gerontologie beschäftigt sich mit der Beschreibung, Erklärung und Modifikation von körperlichen, psychischen, sozialen, historischen und kulturellen Aspekten des Alterns und des Alters, einschließlich der Analyse von alternsrelevanten und alternskonstituierenden Umwelten und sozialen Institutionen.“ (Baltes/Baltes 1992, 8). Sie sprechen daher von der „interdisziplinäre[n] Gestalt“ (ebd., 7) der Gerontologie. Auch Backes und Clemens konstatieren, dass der Gerontologie als „Querschnittswissenschaft“ (Backes/Clemens 1998, 21) die Zielsetzung einer Interdisziplinarität immanent ist.

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Literatur

  1. ‚Paradigma ‘ist eine im sozialwissenschaftlichen Diskurs häufig verwendete Terminologie. Bezeichnet wird das „allgemein akzeptierte Vorgehen“ (Bortz/ Döring 2003, 19) einer Wissenschaftsdisziplin mit einem konsensualen Verständnis von ‚Wissenschaftlichkeit‘. Neuentwicklungen von Paradigmen vollziehen sich nicht nur aufgrund geordneter und rationaler Prozesse: „Ein neues Paradigma siegt nicht allein durch empirische und theoretische Überlegenheit, sondern ganz wesentlich auch durch das Aussterben der Vertreter des alten Paradigmas“ (ebd.).

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  2. Exemplarisch bei Hitzler 2006.

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  3. Überwiegend werden in der Literatur in diesem Zusammenhang die Termini ‚interpretativ ‘und ‚verstehend’ synonym verwendet, beispielsweise spricht Hopf sowohl von „Konzeptionen einer verstehenden Soziologie“ (Hopf 1995, 180) als auch von „interpretativer Forschung“ (ebd.).

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  4. Ausführungen zur protosoziologischen Bedeutung der phänomenologisch-lebensweltlichen Perspektive erfolgen auch bei Hitzler 2003, Abs. 1.

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  5. Womit er den Bezug zu Alfred Schütz und dessen Ausführungen zum individuellen lebensweltlichen Wissensvorrats herstellt, welchem nach Schütz und Luckmann „seine Gültigkeit ‚bis auf weiteres‘“ (Schütz/ Luckmann 2003, 35) grundsätzlich erst einmal innewohnt.

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  6. In diesem Nexus verwendet Schütz die Termini „Rententionen“ (Schütz 1960, 79), womit er die Präsenz vergangener Erlebnisse, und „Protentionen“ (ebd.), womit er Bezüge auf zukünftige Erlebnisse anspricht. Auch diese Begrifflichkeiten stammen von Husserl.

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  7. Neue Thematiken werden von Schütz generell anfänglich als ‚Problem ‘im Sinne von ‚Fragestellung ‘bzw. ‚Gegenstand ‘gesehen (vgl. Schütz 1982, 56).

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  8. Friedrich Schiller: Die Jungfrau von Orleans, 5. Aufzug, 4. Auftritt. Erstaufführung 1801. Erschienen bei: Philipp Reclam jun. Stuttgart 2002.

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  9. Zu der in der Literatur vorhandenen Diskussion um Gemeinsamkeiten mit und Unterschiede zu dem Rational-Choice Ansatz bemerkt Dallinger, dass trotz bestehender Konvergenzen deutliche Unterschiede zwischen dem Ansatz von Schütz und dem Rational-Choice Ansatz vorhanden seien. Ersterer betone als Entscheidungsbasis transpersonale lebensweltliche Wissensmuster im Gegensatz zu letzterem, wo Entscheidungsprozesse „aus nicht weiter begründbaren, individuellen Präferenzen abgeleitet werden“ (Dallinger 1997, 108). Eine ausführliche Analyse des Schütz’schen Handlungskonzepts in Bezug zu Rational-Choice-Ansätzen erfolgt in: Dallinger 1997, 105ff.

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© 2008 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden

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(2008). Theoretischer Rahmen der Untersuchung. In: Die Enkelgeneration im ambulanten Pflegesetting bei Demenz. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91139-7_6

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-91139-7_6

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-16118-1

  • Online ISBN: 978-3-531-91139-7

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