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Konsequente Besucherorientierung

  • Chapter
Der exzellente Kulturbetrieb
  • 926 Accesses

Auszug

Zu den am weitest verbreiteten und sorgsamst gepflegten Ammenmärchen im öffentlichen Kulturbetrieb gehört jenes, das bislang höchst erfolgreich erzählt, Besucherorientierung und Qualität, ökonomischer Erfolg und ästhetische Spitzenleistung schlössen einander aus. Die „Autonomie der Kunst“, so die weit verbreitete und offenbar gern geglaubte Mär, sei im Kern gefährdet, einer unheilvollen Kommerzialisierung werde Tür und Tor geöffnet, würden die Besucher und ihre Erwartungen in die künstlerischen Überlegungen mit einbezogen. Eine tatsächliche Orientierung am Nutzer, am Besucher von Kultureinrichtungen wird im tiefen Herzen — trotz aller oberflächlichen Lippenbekenntnisse — ebenso abgelehnt wie ein entsprechende Kulturmarketing, das eben diese Nutzer in die eigenen Überlegungen mit einbezieht. Claus Peymann brachte diese Haltung noch im Frühjahr 2006 in einer öffentlichen Anhörung der Berliner Theaterintendanten pointiert auf den Begriff: „‘Marketing ist Quatsch’ dröhnte er“, wie die taz schreibt, und weiter wird er zitiert: „Es komme einzig und allein darauf an, dass auf der Bühne alles stimme.“204

Intendanten machen ganz großes Theater In: taz vom 4.4.2006

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Literatur

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(2008). Konsequente Besucherorientierung. In: Der exzellente Kulturbetrieb. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91138-0_4

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