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Problemstellung und theoretische Einbindung

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PISA als bildungspolitisches Ereignis

Auszug

Das empirische Forschungsprojekt, über das hier berichtet wird, greift in systematischer Absicht ein bildungspolitisches Thema auf: Es geht um die Frage, in welcher Weise die Schulministerien der Bundesländer die Ergebnisse der internationalen Leistungsvergleichsstudien (hier: PISA 2000) rezipieren und in welcher Weise sie darauf handelnd reagieren. Realisiert wird dazu eine explorative Studie, die erste Einsichten in den Umgang mit Leistungsvergleichsstudien auf der Systemebene liefern soll. Diese Fragestellung weist zwei verschiedene — aber sich ergänzende — theoretische Bezüge auf:

  1. a)

    Leistungsvergleichsstudien beanspruchen „Steuerungswissen“ für die zentrale Ebene des Schulsystems (für das Ministerium) zu liefern, damit dort im Sinne eines Qualitätsmanagements für pädagogische Verbesserungen gesorgt werden kann. Ungeklärt ist bisher aber, ob und wie dieser Anspruch eingelöst werden kann: Wie rezipiert ein Ministerium die Ergebnisse der PISA-Studie, welche Handlungsnotwendigkeiten sieht es, welche Instrumente der Steuerung werden genutzt? Dabei soll analysiert werden, welche Maßnahmen unter Berufung auf PISA angekündigt wurden, und in welchen Schritten diese innerhalb des Schulsystems realisiert wurden. Damit soll die Studie Ergebnisse liefern, die in die Theoriediskussion über Steuerbarkeit und Steuerungsinstrumente des Schulsystems einzubringen sind.

  2. b)

    Die Ergebnisse der Leistungsvergleichsstudien spielen nicht nur innerhalb des Schulsystems eine Rolle. Vielmehr hat sich gerade bei den PISA-Ergebnissen gezeigt, dass durch sie eine umfassende öffentliche Debatte ausgelöst wurde, in der die Schulministerien der Länder unter erheblichen Legitimationsdruck geraten sind. Wie Ministerien dabei öffentlich agieren, welche erklärenden Argumente sie ins Feld führen, welche Maßnahmen schließlich angekündigt werden — und welche Rolle dabei die Sicherung der politischen Akzeptanz spielt — soll rekonstruiert werden. Damit wird ein empirischer Beitrag zur politischen Bedeutung von PISA vorgelegt; zugleich sollen die Ergebnisse in die Theoriediskussion zum Verhältnis von Bildungsforschung und Bildungspolitik eingeführt werden.

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Literatur

  1. Der theoretische Hintergrund dieses Konzepts ist als „akteurzentrierter Institutionalismus in der Politikforschung“ umfassend ausgearbeitet worden (vgl. Scharpf 2006). Eine differenzierte Darstellung dieses Konzepts kann hier nicht erfolgen.

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© 2008 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden

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Tillmann, KJ., Dedering, K., Kneuper, D., Kuhlmann, C., Nessel, I. (2008). Problemstellung und theoretische Einbindung. In: PISA als bildungspolitisches Ereignis. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91127-4_2

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-91127-4_2

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-16026-9

  • Online ISBN: 978-3-531-91127-4

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