Auszug
Den Hintergrund dieses Beitrags bildet die anhaltende Diskussion über die Deund Re-Kommodifizierung der „Ware“ Arbeitskraft. Dieser Debatte zufolge hat ein äußerst konfliktreicher historischer Prozess von mehr als 200 Jahren dazu geführt, dass für den Arbeitsmarkt und die Beschäftigungsbeziehung bis heute Regulationsformen und normative Erwartungen zentral sind, die auf den besonderen Schutz der Arbeitskraft zielen und Beschäftigte einem unmittelbaren Zugriff des Marktes zum Teil entziehen (Castel 2000). Einige Autoren verweisen darauf, dass die Sicherheit des eigenen Arbeitsplatzes vielfach im Zentrum des beruflichen Interesses von Beschäftigten stehe (Deutschmann 2002; Seifert, Pawlowsky 1998: 605f.; Schramm 1992: 86f.). Mit Blick auf die letzten Jahrzehnte wird nun im öffentlichen Diskurs und in Teilen der wissenschaftlichen Forschung häufig unterstellt, dass nicht nur die Beschäftigungssicherheit selbst, sondern auch die entsprechenden normativen Erwartungen der Beschäftigten erodieren. Konstatiert wird ein Prozess der Vermarktlichung, der auch die „Köpfe“ der Beschäftigten erreicht und damit an Legitimität gewinnt.
Dieser Beitrag basiert auf einer Studie über Arbeit und Gerechtigkeit im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung, die im Jahr 2005 abgeschlossen und durch das Teilprojekt B2 des Sonderforschungsbereichs 580 der Universitäten Jena und Halle sowie den Lehrstuhl für Arbeitsökonomie der Universität Hannover (Knut Gerlach) unterstützt wurde. Neben den Autoren waren Christoph Köhler (Universität Jena), Christian Pfeifer und Tatjana Sohr (beide Universität Hannover) sowie Gesine Stephan (IAB) an dem Projekt beteiligt.
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Literatur
Selbst durch detaillierte arbeitsvertragliche Regelungen begründete Beschäftigungsbeziehungen sind häufig unvollständig. Darüber hinaus führen unterschiedliche Referenzrahmen und kognitive Grenzen dazu, dass die Vertragspartner formelle Vereinbarungen auf verschiedene Weise interpretieren. Beide Argumente begründen die Notwendigkeit informeller Koordinationsmuster (Rousseau 1995).
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© 2008 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Krause, A., Struck, O. (2008). Risiken und Nebenwirkungen von Entlassungen. In: Offene und geschlossene Beschäftigungssysteme. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91117-5_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-91117-5_7
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-15895-2
Online ISBN: 978-3-531-91117-5
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