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Waldorfschulen als „auratisierte Erziehungsschulen“ und die Konsequenzen für pädagogische Generationsbeziehungen

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Zwischen Familie und Klassenlehrer
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Auszug

Zu Beginn dieser theoretischen Darstellung soll ein Auszug aus einem Protokoll stehen, der weniger empirisch gesättigt, jedoch illustrierend das Verhältnis von Familie und Schule und von Eltern und Klassenlehrer an der Waldorfschule zum Ausdruck bringen soll. Das Dokument ist ein Audioprotokoll einer Rede eines Klassenlehrers im Rahmen einer Veranstaltungsreihe an einer Freien Waldorfschule mit dem Titel „Die Klassenlehrerzeit“. Im Publikum saßen vorwiegend Eltern, die auf der Suche nach einer passenden Schule für ihr im nächsten Schuljahr einzuschulendes Kind waren und sich auf dieser Veranstaltung über die Waldorfschule informierten. Das Interessante an diesem Dokument ist somit, dass es, zumindest von schulischer Seite, das Verhältnis von Familie und Schule, bzw. die Erwartungen der Schule an die Familien direkt thematisiert. Ausgangspunkt der Rede ist die herausragende Bedeutung des Klassenlehrers für die Erziehung und Entwicklung der Kinder. Die Kurzinterpretation liefert wichtige theoretische Elemente, welche dann im Anschluss an diesen empirischen Exkurs theoretisch unterfüttert werden. Die Überlegungen werden danach in ihren Konsequenzen für pädagogische Generationsbeziehungen an Waldorfschulen weitergeführt und systematisiert. Doch nun zunächst zu der transkribierten Rede:

[...] ich gehöre zu dieser, besonderen spezies von lehrern an der Waldorfschule die man hiehier bei uns gibt ich bin klassenlehrer und dies halt auch seit achtzehn jahren. und vielleicht wissen sie das auch durch, durch literaturstudium oder, durchs erzählen durchs hören von anderen, so ein klassenlehrer nimmt sich einer klasse, acht jahre lang an. und unterrichtet sie von der ersten bis zur achten klasse, jeweils kontinuierlich jeden morgen von acht uhr fünfzehn bis zehn uhr... das ist was ganz, besonderes, vielleicht erleben sie da auch ein hohes maß an, stabilität und kontinuität etwas. was die kinder heute, in unserer sehr schnelllebigen zeit, sehr brauchen [...] aber. sie bemerken vielleicht ein unterrichtsprinzip ist. zuerst die beziehung und dann das unterrichten, was ganz wesentliches, als einer der Punkte [...] wenn wir uns dann, so an elternabenden begegnen dann. müssen sie sich auf jeden fall klar machen. die kinder, unsere kinder. die dieses brieflein mitkommen und mit- mitbekommen haben, und sich selbst entwickeln wollen und wir ihnen die möglichkeit auch dazu geben sollen die stehen im mittelpunkt. alles andere bildet sich auch hier bei der, bei uns in der schule, dienend um die kinder herum [...] natürlich aber auch die konstanz des klassenlehrers der so ist es angestrebt eigentlich acht jahre den kindern zu verfügung stellen stehen soll und wie so, ein, klassenpapa oder ein klassenmama die kinder acht jahre betreut und eng mit den eltern zusammen arbeitet.. ich bin auch schon in der achten klasse von einem schüler mit papa angesprochen worden das passiert auch ja (?) das passiert auch noch häufiger so in der ersten zweiten klasse xxx (s.v., weil jemand hustet) so eng ist die beziehung.“10

Die Veranstaltung fand am 13.10.2003 an der Waldorfschule statt, an der auch die anderen Erhebungen dieser Studie gemacht wurden.

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© 2008 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden

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(2008). Waldorfschulen als „auratisierte Erziehungsschulen“ und die Konsequenzen für pädagogische Generationsbeziehungen. In: Zwischen Familie und Klassenlehrer. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91114-4_4

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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