Auszug
Allgemein waren die meisten Eltern und Pädagogen in den 50er und 60er Jahren der Meinung, dass der Königsweg der Kindererziehung darin besteht, das negative Verhalten zu bestrafen und das positive zu belohnen. Auch heute gehen viele verhaltenstherapeutisch orientierte Erziehungsprogramme noch von diesem schlichten Modell der Beeinflussung kindlicher Verhaltensweisen aus, während Erziehungsvorstellungen, die auf Kinderrechten, auf partnerschaftlichen Erziehungsverhältnissen, auf tiefenpsychologisch begründetem Verstehen und auf Ermutigung basieren, in vielen Milieus unserer Gesellschaft noch immer keine Anerkennung finden. Immerhin hat heute aber die Strafe in vielen Familien, in der Schule und in Heimen eindeutig als Erziehungsmittel an Bedeutung verloren. Wer heute versucht, kindliches Verhalten zu beeinflussen, etwa in dem verhaltenstherapeutisch beeinflussten Konzept des TRIPLE P (Sanders u.a. 2003), baut vor allem auf positiven Verstärkern, also auf Belohnungen auf, da man weiß, dass diese nicht nur humaner, sondern auch erfolgreicher funktionieren.
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© 2008 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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(2008). Erziehungsmethoden: viel Strafen und wenig Belohnungen. In: „So erzieht man keinen Menschen!“. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91112-0_9
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-15814-3
Online ISBN: 978-3-531-91112-0
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