Auszug
Einiges von dem, was den Alltag im Heim bestimmte, war nicht durch pädagogische Ziele, sondern durch von außen gegebene rechtliche, finanzielle oder institutionelle Rahmenbedingungen vorgegeben. Allerdings ergab sich auch aus den gesellschaftlich damals vorherrschenden Erziehungszielen und —methoden eine spezifische Umgangsweise, die im Heim — je nach Einschätzung des „Schwierigkeitsgrades“ eines Kindes — noch einmal modifiziert wurde. Wie bereits beschrieben, waren sich die Jugendbehörden und die Heimleitungen in der Regel darin einig, dass gerade bei den „verwahrlosten“ oder den „unehelichen“ Kinder und Jugendlichen eine besonders strenge Erziehung erfolgen müsse, um sie vor dem Schicksal ihres Herkunftsmilieus zu bewahren. Allgemein akzeptiertes Erziehungsziel war es daher, die Kinder und Jugendlichen in den bürgerlichen Tugenden wie Ordnung und Fleiß zu unterweisen, vor allem aber ihnen Gehorsam gegenüber Erwachsenen beizubringen.
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© 2008 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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(2008). Erziehungsziele: Gehorsam, Fleiß und Ordnung. In: „So erzieht man keinen Menschen!“. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91112-0_8
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