Auszug
Alter(n) klingt muffig, ausgezehrt und jenseits guter Zeiten. Dabei ist Alter(n) so hip wie der Klimawandel. Erstens bricht etwas scheinbar urplötzlich über die westdeutsche Bevölkerung herein—dabei ist seit Jahrzehnten bekannt (und errechnet), was auf Menschen im Alltag, in der Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und andderswo zukommt: Der Wandel der Bevölkerung von der Form einer Pyramide über die Zwiebel bis hin zum Pilz ist so gewiss wie der Temperaturanstieg um 1,5 bis 4,5 Grad bis zum Jahr 2100. Zweitens haben Kommunen und die Politik die Themen entdeckt, es lassen sich ohne Not Talkshows, Tagungen und Politdebatten bestreiten und öffentliches Interesse ist garantiert. Drittens teilen Alter(n) und Klimawandel eine weitere Gemeinsamkeit: Beide werden verdrängt, so lange es nur geht. Alt werden die anderen, das Klima machen die anderen kaputt. Die Logik bleibt die gleiche: Mit mir hat das alles nichts zu tun. Was also geschieht mit einem so normalen Phänomen wie Alter(n)? Und was hat das mit „schöner altern“ zu tun?
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Literatur
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