Auszug
Das ökonomische Verhaltensmodell stellt eine wesentliche Basis moderner Wirtschaftsdidaktik dar (G.-J. Krol 2005) und findet eine breite Anwendung auf eine Vielzahl wirtschaftsdidaktisch relevanter Problemstellungen (G.-J. Krol/K.-P. Kruber 1999). Das neoklassische Grundmodell steht dabei für den wirtschaftstheoretischen Mainstream. Daher wird im ersten Abschnitt der epistemologische Charakter des homo oeconomicus neoklassischer Prägung untersucht. Diese Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass homo oeconomicus von Anfang an — wir gehen zu J. S. Mill zurück — ein Akteursmodell gewesen ist und besser nicht als Menschenbild angesehen werden sollte. Bevor danach das Menschenbild der klassischen Ökonomen am Beispiel Adam Smiths erörtert wird, soll in einer kurzen Abhandlung der geistesgeschichtliche Hintergrund dargestellt werden. Die Analyse kommt zu dem Ergebnis, dass insbesondere in der Renaissance der „dynamische Menschenbegriff“ auftritt und von hoher Bedeutung für die Arbeiten der klassischen Ökonomen ist. Es folgen Erörterungen der Neuen Institutionenökonomik und der Beiträge von Psychologie und Neurowissenschaften zum Menschenbild bzw. Akteursmodell der Ökonomie. Den Abschluss bildet eine kurze Untersuchung des Verhältnisses von Wirtschaftsordnung und Menschenbild am Beispiel Ludwig Erhards.
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Schlösser, H.J. (2008). Ökonomik und Menschenbild. In: Loerwald, D., Wiesweg, M., Zoerner, A. (eds) Ökonomik und Gesellschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91057-4_8
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