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Die Frage der Westbindung Deutschlands im so genannten „Historikerstreit“—Das Verhältnis des Habermasschen Westverständnisses zu seiner Theorie kommunikativer Rationalität

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Zeitgeschichte, Wissenschaft und Politik

Auszug

In diesem Aufsatz soll der Frage nachgegangen werden, welche Rolle das politische Verständnis des „Westens“ bei den Protagonisten im so genannten Historikerstreit gespielt hat und inwieweit das Habermassche Westverständnis auf dessen Theorie der kommunikativen Rationalität aufbaut. Zugleich bildet die Analyse eine Grundlage für die Nachzeichnung des Wandels des Westverstandnisses seit den gesellschaftspolitischen Veränderungen, die sich im Zuge der „kulturellen Modernisierung“ seit den 1960er Jahren nicht nur in Deutschland vollzogen haben. Habermas ist dabei als wichtigste Symbolfigur der Verteidigung eines emanzipatorischen Modernisierungsprojekts anzusehen. Obwohl er in seiner „Theorie des kommunikativen Handelns“ tiber eine im Prinzip modernisierungsimmanente „Kolonialisierung der Lebenswelt“, gleichsam die Perfektion eines geld- und machtgesteuerten Systems, theoretisiert, so glaubt er dennoch an die Möglichkeit einer rational statt religiös oder sonst wie irrational fundierten Übereinstimmung gesellschaftlicher Akteure, auf der Basis von genuin rationali-tätsbestimmten Definitionen von „Wahrheit der Behauptung“, „Richtigkeit des Gesagten“ und „Wahrhaftigkeit des Sprechers“.

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Miliopoulos, L. (2008). Die Frage der Westbindung Deutschlands im so genannten „Historikerstreit“—Das Verhältnis des Habermasschen Westverständnisses zu seiner Theorie kommunikativer Rationalität. In: Kronenberg, V. (eds) Zeitgeschichte, Wissenschaft und Politik. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91051-2_8

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