Auszug
Zu Beginn der Untersuchung wurden fünf Hypothesen aufgestellt und drei Leitfragen aufgeworfen, die zu beweisen bzw. zu beantwortet waren. Die Forschungsansätze der Hypothesen befassten sich mit den anvisierten machtpolitischen Strategien und medienpolitischen Ziele der Volksparteien (H1), dem Einfluss der Unionsparteien auf die Politikberichterstattung des Fernsehens (H2), den Erwartungen von Teilen der Bevölkerung und der Politik nach mehr Meinungsvielfalt und Programmauswahl (H3), einem Beitrag zur Debatte um die Kontrollaufsicht der Rundfunklandschaft (H4) und einer neuen Theorie “Follow the party in power” (H5). Die Leitfragen lauteten:
-
1.
Was wollten die Volksparteien bis zum Zeitpunkt des Abschlusses des Rundfunkstaatsvertrages erreichen bzw. verhindern?
-
2.
Welche Folgen hatte der Vertragsabschluss?
-
3.
Sind die anvisierten machtpolitischen Strategien und medienpolitischen Ziele der Volksparteien im Zuge der Einführung des dualen Rundfunksystems in den 80er Jahren de facto realisiert worden?
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Literatur
Godesberger Programm der SPD 1959, Kap. Die staatliche Ordnung, S. 6.
Darschin, Wolfgang 1988, S. 23.
Vgl. Jahresdurchschnittswerte nach Gfk. In: Darschin, Wolfgang/ Frank, Bernward: Tendenzen im Zuschauerverhalten. Media Perspektiven 4/90, Frankfurt am Main, S. 255.
Das 3SAT-Programm (ZDF u.a.) wurde am 01.12.1984 auf dem Fernmeldesatelliten ECS gestartet; das Eins Plus-Programm (ARD) folgte am 29.03.1986 via Fernmeldesatellit Intelsat.
Vgl. ARD-Jahrbuch 1990, Hamburg, S. 366 und Siebter KEF-Bericht, S. 20 und Achter KEF-Bericht, S. 21. Die Zahlen wurden mit der KEF-Geschäftsstelle bei der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz/Mainz abgeglichen.
Vgl. Siebter KEF-Bericht, S. 20 und Achter KEF-Bericht, S. 21.
Eigene Angaben der Privatsender. In: Seufert, Wolfgang 1991, S. 95.
Seufert, Wolfgang 1991, S. 95.
Vgl. Frank, Bernward/Gerhard, Heinz 1991, S. 137.
Klimmt, Reinhard 1987, S. 135.
Vogel, Bernhard 2002, S. 174.
Klimmt, Reinhard 1987, S. 135.
Vgl. Grafe 1991, S. 94-101.
Büssow, Jürgen 2004, S. 7.
Klatten, Werner E. 1988, S. 5.
Mai, Manfred 2005, S. 8.
SAT.1 stand unter dem Einfluss der Unternehmen Springer, Kirch und Holtzbrinck, deren Pressepublikationen (z.B. „BILD“, „Welt“) eher konservativ ausgerichtet waren. RTL plus wurde von Bertelsmann/Gruner + Jahr dominiert, einem Unternehmen, das auch links-liberale Publikationen (z.B. „Stern“) herausgibt.
Beschluss der Gesellschafter von RTL plus zur Gründung des Programmausschusses (PA) v. 09.09.1986, Kap. 8.1.1 In: Thoma, Helmut 1997, S. 161.
Thoma, Helmut 1991, S. 133.
„Vergleichende Wahlstudie–Bundestagswahl 1990 in West-und Ostdeutschland“. Das Projekt wurde unter Leitung von Max Kaase, Hans-Dieter Klingemann, Manfred Küchler und Franz Urban Pappi durchgeführt. Verantwortlicher Projektleiter war Rüdiger Schmitt-Beck.
Schmitt-Beck, Rüdiger 1989, S. 321.
Pfetsch, Barbara 1994, S. 120.
Gegenstand der Untersuchung waren nicht die Spartenprogramme sowie die Lokal-und Regionalfernsehsender, die zumeist nur über begrenzte technische Reichweiten verfügten. Insgesamt betrachtet konnten diese speziellen Angebote Ende der 80er Jahre noch nicht die erhoffte Akzeptanz und somit einen kommerziellen Erfolg verbuchen.
Abich, Hans 1993, S. 34.
Vgl. Landesregierung Nordrhein-Westfalen 1989, S. 332.
Vgl. auch Schatz, Heribert/Immer, Nikolaus et al. 1989, S. 425.
Vgl. Faul, Erwin 1988, S. 163-172; Pfetsch, Barbara 1991, S. 91-93.
Offen ist nach wie vor in der politischen Erörterung, ob sich die ö.-r. Rundfunkgebühr am britischen Modell, also am Preisindex, orientieren und das ö.-r. System gänzlich auf Werbung verzichten soll.
U.a. verabschiedete die Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM) am 26.09.1989 eine gemeinsame Jugendschutzrichtlinie, die am 19.12.1989 in Kraft trat.
Inbetriebnahme des ersten deutschen Fernmeldesatelliten „DFS 1 Kopernikus“ am 25.08.1989 (Start war am 06.06.1989).
„TV-SAT 2“ wurde am 08.08.1989 in den Weltraum befördert.
Darunter fielen laut Arbeitsgemeinschaft der Landesmedienanstalten in der Bundesrepublik Deutschland (ALM): 10 bundesweit werbefinanzierte Vollprogramme, 15 bundesweite Free-TV-Spartenprogramme, 4 bundesweite Fensterprogramme, 39 Pay-TV-Programme, 5 Teleshopping-Kanäle, 22 landesweite Programme und 62 lokale Fernsehprogramme (s.u. http://www.alm.de, Zugriff: 12.06.2006). Im Oktober 2007 meldet die ALM bereits 459 TV-Programme und TV-Veranstalter.
Neue Übertragungswege für Fernsehprogramme wie Handys und Internet erschweren neben den prognostizierten tausenden von Fernsehprogramme, die per Telefonkabel empfangbar sein sollen (mit der sog. „Set-Top-Box“), jede Übersichtlichkeit im elektronischen Massenmedien-dschungel. Hier stellt sich die Frage, inwieweit die gegenwärtigen Aufsichtsorgane überhaupt technisch für eine Kontrolle alternativ übermittelter Fernsehinhalte ausgerüstet sind.
Lt. Jahrbuch der Arbeitsgemeinschaft der Landesmedienanstalten 2005.
In den Jahren 1980 bis 1989 investierte die Deutsche Bundespost über 9 Mrd. DM in die Breitbandverkabelung (Quelle: Deutsche Bundespost).
Schwarz-Schilling, Christian 2002, S. 191.
Glotz, Peter. In: Protokoll der Sitzung der Kommission Medienfragen beim SPD-Parteivorstand am 30.10.1980, Bonn, S. 6.
CSU81: Herausforderung und Antwort–Kraftvoll für die Zukunft, Pkt. 9, München, S.2.
Vgl. z.B. Programme der Bundesregierung zur Förderung der Informations-und Kommunikationstechniken v. 14.03.1984.
Vgl. Pressemitteilung: 6 Millionen Kabelanschlüsse, Der Bundesminister für Post und Telekommunikation, 21.11.1989, Bonn.
Bundesrechnungshof: Bericht über die Entwicklung der Wirtschaftlichkeit des Breitbandverteildienstes der Deutschen Bundespost, Januar 1988, Frankfurt am Main, S. 27.
Vgl. McCombs, Maxwell E./Shaw, Donald L. 1972, S. 176-187.
Noelle-Neumann, Elisabeth 1983a, S. 143.
Vgl. Müller-Römer, Frank 1983, S. 3. In: Bayerischer Rundfunk (Hrsg.): Elektronische Medien im Umbruch, 1983, München.
Bei allen vier bundesweit ausstrahlenden Fernsehsendern wechselten die Gesellschafter im Laufe der Unternehmensgeschichten mehrfach.
Vgl. Ronneberger 1986, Jarren 1994, Kepplinger 1994 sowie Definition „Medienpolitik“.
Vgl. Schütz, Walter J. 1999, S. 15.
Oberreuter, Heinrich 1989, S. 25.
Vgl. Roegele, Otto B. 1989, S. 145.
Scholten-Reichlin, Heike/Jarren, Otfried 2001, S. 233.
Schatz/Habig/Immer 1990, S. 332.
Schütz, Walter J. 1999, S. 18.
Faulstich, Werner 2004, S. 206.
Faulstich, Werner 2002, S. 56.
Vgl. Habermas, Jürgen 1962, S. 13; Noelle-Neumann, Elisabeth 2001, S. 84.
Vgl. Luhmann, Niklas 1971, S. 2-28.
Vgl. Noelle-Neumann, Elisabeth 1973, S. 43.
Noelle-Neumann, Elisabeth 1983a, S. 133.
Vgl. Robinson, Michael J. 1976.
Maletzke 1963, S. 189.
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(2008). Konklusion: Zusammenfassende Beurteilung machtpolitischer Strategien der Parteien im Zuge der Einführung des dualen Rundfunksystems. In: Medienpolitik in den 80er Jahren. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91035-2_8
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