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Wohl und Weh von Quartiersbudgets: Einblicke in die lokale Umsetzung eines Verfahrens zur partizipativen Fördermittelvergabe

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Die politikwissenschaftliche Partizipationsforschung hat ihren Ursprung in Studien zum Wählerverhalten (vgl. Kaase 2003: 496f., Schultze 2003, Hoecker 2006: 15ff., Broschek & Schultze 2006): Wahlen galten (und gelten) als wichtigste Art lokaler politischer Beteiligung, gefolgt von direktdemokratischen Mitwirkungsrechten (Bürgerbegehren und -entscheide). Andere, nicht dem Kanon repräsentativ-demokratischer Interessenartikulationen zuzurechnende lokale Beteiligungsformen wurden in der Politikforschung lange Zeit als „Sache von Minderheiten“ (Vetter 2008: 7) angesehen.

Um politische Beteiligung von anderen Formen bürgerschaftlichen Handelns abzugrenzen, folgt dieser Aufsatz der in der Politikwissenschaft gebräuchlichen Definition von Partizipation; danach handelt es sich bei „Partizipation“ um all jene Handlungen, die Bürger freiwillig mit dem Ziel anstreben, Sach- und Personalentscheidungen auf den verschiedenen Ebenen des politischen Systems zu beeinflussen (vgl. Kaase 2003: 495, s.a. Schultze 2002). Partizipation umschreibt demnach beobachtbare Aktivitäten, die freiwillig erfolgen, sich auf Politik — das Herstellen verbindlicher Regelungen in und zwischen Gruppen — beziehen und das Ziel der (mittelbaren oder unmittelbaren) Einflussnahme auf Entscheidungen verfolgen. Die Begriffe Partizipation, Beteiligung, Bürger- und Bewohnerbeteiligung werden synonym verwendet.

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Fritsche, M. (2008). Wohl und Weh von Quartiersbudgets: Einblicke in die lokale Umsetzung eines Verfahrens zur partizipativen Fördermittelvergabe. In: Schnur, O. (eds) Quartiersforschung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91032-1_8

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