Auszug
In einem nächsten Schritt möchte ich zunächst die Frage stellen, wie spezifisch dieser Fall seinen (Selbst-) Entwurf vor dem Hintergrund eines fallspezifisch gedeuteten Zukunftshorizonts entwirft. Denn in diesen möglichen Perspektiven auf einen offenen und krisenhaften Zukunftshorizont einerseits oder zwar offenen, aber gerade in seiner Offenheit das Selbst sich selbst überlassenden Zukunftshorizont andererseits, entfaltet sich die je spezifische Struktur des Falls, indem sie aus der Offenheit und Krisenhaftigkeit des Horizonts ganz eigene Handlungsalternativen für sich selbst reflexiv erschließt und sich somit begründet für dieses oder jenes Lebensführungskonzept entscheidet. Wenn man so will, kommt dieser krisenhafte Zukunftshorizont dem eigenen Tun und Handeln entgegen, indem der Fall — um diese Offenheit und Krisenhaftigkeit der Zukunft zu schließen — hypothetische Welten konstruiert, die überhaupt erst die Richtigkeit des eigenen Entwurfs verbürgen können. Andererseits kann nun aber diese Offenheit und Krisenhaftigkeit des Horizonts vom Fall gerade entthematisiert, gegebenenfalls sogar aus dem Gesichtsfeld tendenziell verschwinden, und dies gerade deshalb, weil die Krisenhaftigkeit des Zukunftshorizontes in der Generierung des Neuen zunehmend mehr von seiner Wirkmächtigkeit einbüßt. Dieser offene und Zukunftshorizont käme nun aus dieser Perspektive heraus nicht mehr dem eigenen Tun und Handeln im Gewande hypothetischer Welten entgegen, sondern bezeichnet ein Verständnis des Inderweltseins, das die Interpretation des Zukunftshorizontes als handlungsmotivierende und sinnerzeugende Disposition tendenziell aufgibt.
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„Sie selbst sind schon als Teil der Geschichte im Metronomicon gebannt“ (Siehe Text B)
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© 2008 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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(2008). Theoretisierung der Rekonstruktionsergebnisse. In: Jugendkulturen als Fluchtlinien. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91027-7_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-91027-7_6
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-15982-9
Online ISBN: 978-3-531-91027-7
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