Auszug
30 Jahre Gesundheitsreformen und nichts ändert sich? Viele Jahre war es in Kommentaren zur Wirkung von Gesundheitsreformen üblich, ihnen geringe bis hin zu gar keine Wirkung zu unterstellen — Maßstab für die Messung von Auswirkungen war allein die jeweilige Ausgabengröße, also vor allem Arzneimittel, niedergelassene Ärzte und Krankenhäuser. Wuchs die jeweilige Ausgabengröße weiter (Wachstum oberhalb des Wachstums der Bruttolohnsumme), wurde von anhaltender Tendenz zur „Kostenexplosion“ gesprochen und Strukturreformen wurden angemahnt. Erst seit einigen Jahren beginnt sich die Erkenntnis durchzusetzen, dass trotz oberflächlich betrachteter Erfolglosigkeit der Reformen — gemessen am Maßstab der „Kostendämpfung“ — sich ein grundlegender Wandel in der sozialpolitischen Gestaltung gesundheitsbezogener Lebensrisiken abzeichnet.
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Klinke, S. (2008). Gesundheitsreformen und ordnungspolitischer Wandel im Gesundheitswesen. In: Hensen, G., Hensen, P. (eds) Gesundheitswesen und Sozialstaat. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91010-9_3
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