Auszug
Mit der ersten Direktwahl der hauptamtlichen Bürgermeister in Nordrhein-Westfalen 1999 kam die Reform der Gemeindeordnung von 1994 zu ihrem Abschluss. Die überarbeitete Gemeindeordnung Nordrhein-Westfalens (GO NRW) ordnete die kommunalpolitische Leitungsstruktur neu. Die ursprüngliche Zweiköpfigkeit der Gemeindeverwaltung, bestehend aus dem ehrenamtlichen Bürgermeister als Vorsitzendem des Rates und Repräsentant der Gemeinde und einem vom Rat gewählten Stadtdirektor als Leiter der Verwaltung, wurde abgeschafft und durch den direkt von der Bürgerschaft gewählten hauptamtlichen Bürgermeister ersetzt, der diese Funktionen in sich vereint. Diese „Verfassungsrevolution“ (Andersen 1998b, 59) stand am Ende eines langen Beratungsprozesses des Landtags. Die Grundkonstruktion der Machtverteilung an der Gemeindespitze, die ursprünglich am britischen System des local government orientiert war, wurde seit ihrer Einführung kritisch gesehen. Haupteinwand der sich bis Ende der 1980er Jahre verschärfenden Diskussion war die Diskrepanz zwischen Verfassungstext und Verfassungswirklichkeit hinsichtlich der Aufgabenverteilung an der Gemeindespitze, die in vielen Fällen zu übergriffen in die Kompetenzbereiche der jeweils anderen Position an der Gemeindespitze führte.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Rights and permissions
Copyright information
© 2008 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
(2008). Einleitung. In: Bürgermeisterwahlen in Nordrhein-Westfalen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90995-0_1
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-90995-0_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-15756-6
Online ISBN: 978-3-531-90995-0
eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)