Auszug
Der vorliegende Teil versteht sich als Dokumentation der ethnographischen Arbeit und als materiale Basis der Studie. Das vornehmlichste Ziel dieses Kapitels besteht darin, Leitlinien der Szenekonstitution hinsichtlich der in Abschnitt 1.4.1 entworfenen zentralen Kategorien (Kategorien 1 bis 6 entsprechen den folgenden Kapiteln 3.2.1 bis 3.2.6) am empirischen Material zu entwickeln. In den jeweiligen, kapiteleigenen Zusammenfassungen sollen diese Leitlinien einer kumulativen Verdichtung zugeführt werden (gegenstandsbegründete Theoriebildung), um sie schließlich auf religionssoziologische und modernisierungstheoretische Fragen und Theoriefragmente zu beziehen (s. Kap. 5). Kern des Kapitels sind die ausführlichen Interpretationen der selegierten Interviewpassagen135 (Kap. 3.2.1 bis 3.2.6), die durch die Berichte aus dem Feld eingeleitet werden (Kap. 3.1). Beide Teile ergänzen sich dahingehend, dass ersterer einen Blick auf die Szene aus der Perspektive des externen Beobachters gewährleistet, während letzterer die Szene aus der Perspektive ihrer Mitglieder thematisiert.
Zur methodischen Verortung, insbes. zum Verfahren der Materialselektion, der hermeneutischen Interpretation und Verdichtung der Ergebnisse s. Kap. 1.
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Literatur
Für einen ausführlichen Überblick zu Begriff und Geschichte des modernen Satanismus vgl. Christiansen 2000, Ruppert 1998, Türk 1997, Christiansen 1996, Grandt/Grandt 1996, Introvigne/Türk 1995, Dvorak 1994, Schmidt 1992, Haack/Haack 1989, Wenisch 1988.
Der Vergleich mit physikalischen Erkenntnissen und speziell mit der Entdeckung des Atoms ist nicht zufällig. Hügli/ Lübke (1997) merken an: „Der zu Beginn des 20. Jh. u.a. von Bohr, Heisenberg und Schrödinger eingeleitete Paradigmenwechsel in der Physik führt zu grundlagentheoretischen Reflexionen, welche eine gewisse Affinität zur mystischen Erfahrung aufweisen. Scheinbare Berührungspunkte zwischen physikalischer und mystischer Weltauffassung sind etwa: die Entgegenständlichung konkreter Wirklichkeitsvorstellungen, die Relativität und Kontingenz allen Erkennens, die Ganzheit aller Wissens-und Wirklichkeitsbezüge sowie Subjekt-Objekt-Entgrenzung im Wissenschaftsprozess. Die Frage, ob es sich dabei um rein semantische oder auch sachlich begründete Strukturparallelitäten handelt, ist bis heute kontrovers“ (S. 439).
Hubert Knoblauch (1999a) begreift New Age als „eine diffuse Menge verschiedener religiöser Phänomene. (...). In dieser besonderen Menge des ‚New Age’ sind sowohl Elemente magischer und esoterischer Traditionen wie auch östliche Philosophien und westliche Wissenschaft vermischt“ (S. 178).
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© 2008 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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(2008). Die Szene heute. In: Die Welt der Gothics. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90980-6_4
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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